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Grenzach-Wyhlen Planung ist nicht mehr zeitgemäß

Die Oberbadische
Bis eine solche Ruhe in der Ortsdurchfahrt Wyhlen auf der Rheinfelder Straße einkehrt, wird sicher noch einige Zeit ins Land ziehen. Dennoch es gibt einen Silberstreif am Horizont, dass die Umgehungsstraße gebaut wird,auch wenn sich jetzt Widerstand gegen die Trasse regt. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

UmgehungsstraßeWiderstand gegen die B 34 neu formiert sich und fordert Verbesserungen

Nachdem bekannt wurde, dass der Bau der Umgehungsstraße zumindest für den Ortsteil Wyhlen nicht mehr in unsichtbarer Ferne liegt, sondern damit zu rechnen ist, dass in absehbarer Zeit die Realisierung angegangen wird, formiert sich Widerstand.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Der BUND wettert gegen die Trasse, und auch Bürger wollen mobil machen. Einer der Bürger, die die Trassenführung in der planfestgestellten Form ablehnen, ist Tilo Kratz. Der frühere Gemeinderat der Grünen betont im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er nicht generell gegen eine Umfahrung sei. Aber eine Planung, die 30 oder 40 Jahre alt ist, sei einfach nicht mehr zeitgemäß. Man wolle mit dem Protest Verbesserungen für alle Betroffenen erreichen. Sowohl für die Menschen, die an der bisherigen Bundesstraße 34 wohnen, wie auch für die Anwohner an der künftigen Trasse.

„Wir sind derzeit rund 20 Leute, die sich engagieren wollen, und sind noch in der Findungsphase“, sagte Kratz. Einen Wortführer gebe es noch nicht. Bislang hätte es auch noch keinen aktuellen Anlass gegeben, tätig zu werden. Solange die Realisierung nicht in greifbarer Nähe gewesen sei, habe es auch keinen Grund dazu gegeben.

„Es gibt aber schon seit Jahrzehnten Gegner der Umgehungsstraße, und das schon, seit es die Idee dazu gibt, das wird allzu gerne verschwiegen“, betonte Kratz. Mit der Resolution des Gemeinderates zum Bau der Umgehung aus dem Jahre 2012 sei suggeriert worden, es seien alle dafür, „das stimmt so nicht“.

Man sei in der Tat für eine Entlastung der Einwohner. Aktuell geht es den Aktivisten darum, die Streckenführung in der jetzigen Form zu verhindern. Man wolle, dass die Straße so gebaut werde, dass alle Menschen einen Nutzen davon haben. Dies sei auf der planfestgestellten Trasse eben nicht möglich. Mit dieser Meinung sei man nicht alleine, sagte Kratz, denn BUND und IG Velo sähen dieses ähnlich: „Es gibt Dinge, die einfach nicht gut gelöst sind.“ Insbesondere befürchte man, dass durch die Schließung der Hardstraße noch mehr Verkehr durch das Ortszentrum laufe. Denn die Hardstraße werde schon heute als Ausweichstrecke benutzt. „Ich bin kein Straßenplaner,“ gibt Kratz zu, aber manches an der Trassenführung sei einfach nicht nachvollziehbar. Er denke, dass es ganz vielen Menschen ähnlich gehe.

Mit er Aktion wolle man erreichen, die bestehende Planung im Sinne der Bürger zu verbessern. „Wir müssen etwas tun, bevor in die Detailplanung eingestiegen wird“, begründet Kratz. Er wundere sich auch, warum andere Trassenvarianten einfach abgeblockt wurden. Dies mit der Begründung, die Gemeinde müsse solche selbst zahlen. „Es wurde totgeschwiegen, dass es der Gemeinde trotzdem was kostet.“ Kratz bringt wieder eine Trassenführung durch den Fallberg ins Spiel. Dort verlaufe doch schon eine Trasse, die nur ausgebaut werden müsse. Die Strecke werde auch von vielen genutzt. Die Problematik, dass diese Strecke durchs Wasserschutzgebiet führt, sei lösbar, schließlich lagerten auch giftige Altlasten in der Gegend. Warum will die Gemeinde nicht das Geld in die Hand nehmen und selbst tätig werden, fragt er. Wenn man die Kosten auf lange Sicht sehe, würden sich auch die Millionenbeträge relativieren. Kratz räumt ein, man könne aber die Trasse realistisch nicht verhindern. „Aber wir fordern gravierende Verbesserungen ein, und das wollen wir anpacken.“

Weitere Informationen: Das Aktionsbündnis trfft sich am kommenden Sonntag, 8. November gegen 15 Uhr in der Hardstraße am Ruschbach, um sich vor Ort einen Überblick zu verschaffen, was verbessert werden muss.

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