Der im Oktober aus der Taufe gehobene Sportclub Grenzach (SCG) will endlich „raus“ und am aktiven Spielbetrieb teilnehmen. Dem steht allerdings die Frage der Platznutzung entgegen. Von Tim Nagengast Grenzach-Wyhlen. Der Eintrag ins Vereinsregister ist erfolgt, die Verbandszulassung liegt vor und rund 20 Spieler sind startklar, die Fußballstiefel zu schnüren und das Trikot des SC Grenzach überzustreifen. Einzig die Frage nach dem „Wo“ ist offen, weshalb sich das Vereinsleben seit Herbst ausschließlich auf das zweimal wöchentlich in der Hochrheinhalle stattfindende Fußballtraining beschränken muss. „Man lässt uns einfach nicht, dabei gibt es in Grenzach-Wyhlen doch drei Sportplätze“, klagt Marius Grell, Vorstandsmitglied und Abwehrspieler des Sportclubs. Der junge Verein fühle sich nicht richtig ernstgenommen, hält Grell fest. In einer nichtöffentlichen Sitzung habe der Gemeinderat Grenzach-Wyhlen dagegen votiert, dem SCG einen Platz zu überlassen, sagt Grell. „Die Räte wollen vor allem sehen, dass wir uns in den nächsten beiden Jahren etablieren und dass es uns mit unserem Verein wirklich ernst ist“, ergänzt er. „Das ist völlig nachvollziehbar und legitim. Aber wie, bitte, sollen wir uns denn ohne eine Spielmöglichkeit etablieren können und zeigen, dass wir ein echter, eben ein ernsthafter Fußballverein sind"“ Der Kern des Problems scheint allerdings etwas tiefliegender und durchaus auf der zwischenmenschlichen Ebene gelagert zu sein. Denn einige der heutigen SCG-Spieler haben früher für die SG Grenzach-Wyhlen die Kickschuhe geschnürt. Und nicht jeder der Ex-SGler – so ist im Dorf hinter vorgehaltener Hand zu vernehmen – ist dabei offenbar im Guten gegangen. SC Grenzach hofft auf Einlenken der SG Die SG wiederum hat einen Pachtvertrag mit der Gemeinde Grenzach-Wyhlen über die Nutzung der bestehenden Spielstätten. „Herr Bürgermeister Benz hat uns deshalb vor einiger Zeit vorgeschlagen, wir sollten mit der SG wegen der Sportplätze sprechen – aber diese blockt leider ab“, berichtet Marius Grell. Auch er sieht das Gerangel um die Platznutzung eher im zwischenmenschlichen Bereich, bekennt er auf Nachfrage unserer Zeitung. Am Sonntag nun hat der Vorstand des SCG einen Brief an das Präsidium der SG Grenzach-Wyhlen geschickt. Darin bittet der Sportclub die Spielgemeinschaft um die Erlaubnis, zu den „offenen Zeiten des Geländes“ spielen zu dürfen, „ohne sich gegenseitig im Spielbetrieb zu stören“. Falls der SG für die Nutzung der gemeindeeigenen Sportstätten Kosten entstünden, werde man sich selbstverständlich beteiligen, stellt der Vorstand des SC Grenzach in seinem Schreiben klar. Des Weiteren verweist der junge Verein noch auf eine „Nutzungsbescheinigung“, die er von der Gemeinde ausgehändigt bekommen haben will. Dazu nimmt Bürgermeister Tobias Benz wie folgt Stellung: „Wir haben dem SC Grenzach im vergangenen Jahr lediglich eine Bescheinigung ausgestellt, dass Spielstätten in Grenzach-Wyhlen grundsätzlich vorhanden sind. Eine Nutzungszusage haben wir zu keinem Zeitpunkt erteilt und stets auf den gültigen Pachtvertrag zwischen Gemeinde und der SG Grenzach-Wyhlen verwiesen. Dem SC Grenzach ist dies eigentlich bekannt.“ „Auswärts“ keine Option Und als Gastverein einen auswärtigen Platz mitnutzen" „So etwas gibt es, ja, aber wir sind ein örtlicher Verein, der seinen Spielern auch die Möglichkeit geben will, hier vor Ort in Grenzach-Wyhlen Fußball zu spielen“, bekräftigt Marius Grell. Die Hoffnung des SC-Vorstandes ruhen daher auf positiven Gesprächen mit dem Präsidium der Spielgemeinschaft.