Grenzach-Wyhlen Schläuche dichten marode Kanalrohre ab

Die Oberbadische
Projektleiterin Sabine Gampp zeigt den Schlauch, der als neue Innenhaut in die Rohre eingezogen wird. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Sanierung: Gemeindeverwaltung bringt Netz auf Vordermann

Grenzach-Wyhlen (rr). Auch Abwasserleitungen altern und werden porös. Mitunter wachsen sogar Wurzeln durch die Rohre oder kleine Stücke brechen mal ein. Im Turnus von etwa 15 Jahren müssen Gemeinden ihre Leitungen genau untersuchen, Eigenkontrolle nennt man das. Nach den jeweils erlangten Ergebnissen erfolgt dann im Jahr darauf die notwendige Instandsetzung, so wird es jedenfalls in der Gemeinde Grenzach-Wyhlen praktiziert. Deshalb stehen in diesen Tagen im Bereich Steingasse, Hauptstraße, Buckmatten große gelbe Autos und andere Geräte.

Schäden halten sich im Rahmen

Die bei den Untersuchungen festgestellten Schäden sind aber zum Glück nicht so schlimm, dass man die gesamten Rohre auswechseln müsste. Vor Jahren war dies noch notwendig, heute gibt es inzwischen sehr bewährte Verfahren, die große Straßenaufbrüche und damit massive Behinderungen der Anwohner vermeiden. Projektleiterin Sabine Gampp von der Grenzach-Wyhlener Firma betaplan erläuterte vor Ort, wie dies funktioniert. Die Methode Rohr im Rohr wird mit unterschiedlichen Verfahren hergestellt. Für kleine Durchmesser bis zu 200 Millimetern wird ein Filzschlauch in das Abwasserrohr eingezogen, anschließend mit Dampf an die Rohrwände angedrückt.

Roboter durchfährt die Rohre

Ein Roboter mit UV-Sonde durchfährt dann das Rohr und härtet die auf dem Schlauch aufgebrachte Kunstharzbeschichtung aus. Dann müssen nur noch die Öffnungen für die Hausanschlüsse vom Roboter ausgeschnitten werden und schon ist das alte Rohr weitere etwa 30 Jahre dicht. Bei dickeren Rohren wird auch eine dickere Innenröhre eingesetzt, das Verfahren ist aber ähnlich. Für die Anwohner entstehen keine großen Behinderungen. Am Tag der Instandsetzung sollen sie keine Großgeräte wie Waschmaschine und Geschirrspüler benutzen, überhaupt möglichst wenig Abwasser einleiten. Aber am Abend, wenn der Bautrupp wieder abrückt, ist das neue Innenrohr bereits ausgehärtet und die Leitung kann wieder wie bisher genutzt werden.

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