Grenzach-Wyhlen Selten Gespieltes heiter und harmonisch präsentiert

Die Oberbadische
Langer Beifall erhielt das „Ardinghello“-Ensemble mit (v.l.) Annette Rehberger, Sebastian Wohlfahrt, Gesine Queyras und Karl Kaiser. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Feines Konzert mit dem Freiburger „Ardinghello“-Ensemble in der evangelischen Kirche in Grenzach

Grenzach-Wyhlen (rr). Es war wieder ein erstklassiges Konzert, das der Verein für Heimatgeschichte veranstaltet hatte. Und wieder war es ein außergewöhnlicher Abend. Zu Gast in der evangelischen Kirche war das „Ardinghello“-Ensemble aus Freiburg, besetzt mit drei Streichern und einer Flöte.

Feurig, schnell wechselnd in Tempo und Lautstärke begann das Konzert mit dem Quartett G-Dur für Flöte, Violine, Viola und Cello von Wolfgang Amadeus Mozart. Ursprünglich wurde dieses Quartett für Oboe und Streicher komponiert, erst eine spätere Bearbeitung richtete es auf Flöte aus. Abwechslungsreich und dominiert von der Flöte ist dieses Werk, hier sind die Streicher die Begleiter.

Anschließend spielten Violine, Viola und Violoncello allein ein wahres Mammut-Werk: Beethovens Trio Es-Dur. Rund 35 Minuten dauerten die sechs Sätze, geprägt von markanten Gestaltungen. Zu Beginn waren es die eingängigen Motive und die dezenten Echos, später fielen die starken Strukturierungen auf.

Im Vergleich mit heutiger Unterhaltungsmusik könnte man die schnellen Sätze durchaus als Schlager ihrer Zeit bewerten. Bemerkenswert, dass im Gegensatz zu anderen Kompositionen dieser Art vielfach die Bratsche statt der Violine führendes Instrument ist.

Schließlich erklang ein Werk des einstigen Beethoven-Schülers Ferdinand Ries, das Quartett E-Moll für Streicher und Flöte. Im Gegensatz zum zuerst gehörten Stück von Mozart musste sich hier die Flöte in jedem Satz ihren Platz neben den Streichern erobern. Leise einstimmend gewann sie immer mehr an Dominanz und beherrschte schließlich gegen Ende jedes Satzes das Geschehen. Dann wirkte der Flötist gewissermaßen wie ein Schlangenbeschwörer, Violine und Bratsche waren die Schlangen, während das Cello dezent im Hintergrund brummte.

Es war ein in jeder Minute hörenswertes Konzert, Annette Rehberger (Violone), Sebastian Wohlfahrt (Viola), Gesine Queyras (Cello) und Flötist Karl Kaiser harmonierten sicher und sauber im Zusammenspiel und wussten mit fröhlicher Gestaltung das Publikum durchweg zu erheitern.

Einmal mehr zeichnete sich die evangelische Kirche Grenzach als Konzertraum aus, ihre Akustik mit geringem Nachhall lässt sie für kleine Ensemble ideal erscheinen.

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