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Grenzach-Wyhlen Solarsiedlung steht im Dunkeln

Die Oberbadische
Ob die Solarsiedlung wie geplant am Grenzacher „Hornacker“ (grün hervorgehoben) errichtet werden kann, ist gegenwärtig fraglich. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Großprojekt der Basler Stiftung Abendrot am Grenzacher „Hornacker“ hat wirtschaftliche Probleme

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Die am Grenzacher „Hornacker“ geplante Solarsiedlung steht auf wackeligen Füßen. Ob und wann sie wirklich gebaut wird, steht gegenwärtig in den Sternen.

Um die am Fuße des Grenzacher Hornfelsens auf einer Fläche von 26 500 Quadratmetern vorgesehene größte Solarsiedlung Deutschlands ist es still geworden. Noch immer liegt das Gelände brach.

„Wir befinden uns gegenwärtig in einer Reorganisationsphase des Projektes“, sagt Christian Geser auf Anfrage unserer Zeitung. Er ist Leiter des Projektes Solarsiedlung bei der Basler Pensionskasse Stiftung Abendrot. Diese ist die Eignerin des „Hornackers“, wo die Siedlung nach Plänen des Freiburger Architekten Rolf Disch realisiert werden soll. Laut Geser stehen Kosten und abzusehender Ertrag aktuell allerdings in keinem Verhältnis zueinander.

„Wir haben größere wirtschaftliche Probleme mit diesem Projekt“, bekennt Geser. „Im Moment“ halte die Stiftung Abendrot aber noch an ihrem Vorhaben in Grenzach fest. Auf einen Zeitplan will sich der Projektleiter im Gespräch mit unserer Zeitung allerdings nicht festlegen. „Wir arbeiten gegenwärtig an Lösungen“, sagt er.

Die Entwicklung für das „Solarsiedlung Grenzacher Horn“ genannte Projekt sollte eigentlich in diesem Sommer abgeschlossen sein. Für Anfang 2016 war der Beginn der ersten Bauetappe angesetzt. Ab Mitte 2017 sollten die ersten Bewohner einziehen können. Dieser Zeitplan ist laut Geser mittlerweile vom Tisch.

Auf dem „Hornacker“ sind rund 180 Wohnungen geplant, in denen einmal rund 350 Menschen leben sollen. Sämtliche Gebäude sollen nach dem Plusenergie-Standard errichtet werden, also mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Vorbild dabei ist die Freiburger „Solarsiedlung“, die ungefähr halb so groß ist wie ihr geplantes Grenzacher Pendant.

Vorgesehen sind Doppel-, Reihen- und Mehrparteienhäuser in „Wohnhöfen“. Die Planung sieht ferner eine „Solar-Remise“ vor, also eine mit Sonnenkollektoren auf dem Dach versehene Lärmschutzwand entlang der Bahngleise, die nicht nur den Schall schluckt, sondern auch Energie erzeugt. Unter dem Dach sollen sowohl Auto- und Fahrradgaragen als auch Abstellräume Platz finden. Dadurch kann innerhalb der Siedlung Platz für Grün und Gärten bleiben.

Insgesamt soll die Solarsiedlung nicht nur ein simpler Ort zum Wohnen werden. Das Abendrot’sche Vorhaben beinhaltet vielmehr ein Quartierskonzept, das die Gemeinschaft fördern und Synergien schaffen soll. Dazu gehören ein zentraler Spielplatz, weitere Spielflächen für Kleinkinder in geschützten Innenhöfen, Car- und Bike-Sharing-Angebote, Aktivitäten wie „Urban Gardening“ (gemeinsames Gärtnern), Quartiersfeste, ein Intranet sowie ein Info-Display in der Siedlung. Ziel ist die Förderung von nachhaltigem Leben und Gemeinschaft. Die Idee ist, dass Nachbarn sich zusammentun und vieles gemeinsam organisieren beziehungsweise nutzen. Hinter dem ambitionierten Projekt steht mittlerweile allerdings ein großes Fragezeichen.

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