Grenzach-Wyhlen Straßen und Wohnen bleiben Thema

Die Oberbadische

Neujahrsempfang: Bürgermeister Tobias Benz skizziert Aufgaben in Grenzach-Wyhlen für das Jahr 2017

Diesmal blieben einige Stühle leer beim Neujahrsempfang im Haus der Begegnung, das war ein ungewohntes Bild. Aber die 300 Bürger, die gekommen waren, hörten sehr interessiert der Ansprache von Bürgermeister Tobias Benz zu.

Grenzach-Wyhlen . Präzise griff der Verwaltungschef der Doppelgemeinde Themen auf die in diesem Jahr im Mittelpunkt der kommunalpolitischen Arbeit stehen werden. Das wohl wichtigste davon ist die Verbesserung der Wohnungssituation. Bereits seit mehreren Jahren ist Wohnraum knapp in der Gemeinde, durch die zugezogenen Flüchtlinge, die im Rahmen der Anschlussunterbringung versorgst werden müssen, wird es noch komplizierter.

Bündnis für Wohnen

Das „Bündnis für Wohnen“, zu dem sich die Gemeinde und die beiden Wohnbaugenossenschaften zusammen fanden, ist eine erste Voraussetzung, um die Lage zu verbessern. 60 Wohnungen, davon 30 sozial gefördert, werden an der südlichen Gartenstraße entstehen. Um die Baukosten zu verringern und damit auch die Mieten niedrig zu halten, verringerte die Gemeinde hier den Stellplatzschlüssel auf 0,5. Das heißt, nur für jede zweite Wohnung muss ein Autostellplatz angelegt werden. Kritik übte der Bürgermeister an überzogenen Rechtsvorschriften zur Energieeinsparung oder in der Landesbauordnung, die das Bauen übermäßig verteuern, so dass eigentlich Miete unter 9 Euro pro Quadermuster nicht mehr möglich sind.

Dass der Wohnungsmangel in der Gemeinde durch Schweizer verursacht werde, widerlegte Benz. „95 Prozent unseres Zuzuges kommen aus Deutschland, um entweder bei unseren Industriebetrieben oder in der Schweiz zu arbeiten,“ sagte er. Deshalb sei es falsch, sozialen und komfortablen Wohnungsbau gegeneinander auszuspielen.

Gemeinschaftsunterkunft

Die Gemeinschaftsunterkunft in Wyhlen werde wegen der verringerten Flüchtlingszahl vom Landkreis Ende diese Jahres geschlossen, der vorgesehene Festbau wird nicht errichtet. „Zu dem Versprechen, dass die Container spätestens Ende 2018 abgebaut werden, stehen Gemeinderat und ich als Bürgermeister und werden dies auch einhalten.“

Straßenbau

Ein anderer Schwerpunkt bleibt 2017 der Straßenbau, so werden die Querspange zwischen Gartenstraße und Rheinstraße fertiggestellt und der Bahnübergang Rheinstraße durch eine Unterführung ersetzt. Auch die Gewerbeverbindungsstraße vom Solvayplatz zum Fallberg entsteht und die Bundesstraße 34 am Hornrain wird neue angeschlossen. Auf den Neubau der B 34 eingehend, sicherte Benz zu, alle Einwendungen ausführlich zu prüfen und die Verbesserung der Planung anzustreben, aber er mahnte auch: „Irgendwann muss aber auch einmal Schluss sein mit Diskussionen und mit dem Bau begonnen werden, zumal die Planfeststellung seit nun beinahe zehn Jahren rechtskräftig und damit unangreifbar ist.“

Rathausbau

Zu den wichtigen Entscheidungen dieses Jahres gehört auch der Rathausbau. Nach kurzer Benennung der Mängel der bisherigen Zersplitterung der alten Rathäuser bewertete Benz die anstehende Festlegung über ein zentrales Rathaus nicht als Luxus oder Selbstzweck, sondern als wichtigen Baustein einer bürgerfreundlichen, modernen und effizienten Verwaltung. Erfreulich seien die vielfältigen Bemühungen der Industriebetriebe um zeitgemäße Leistungsangebote, darin schloss er auch die Wasserstoffproduktionsanlage auf dem Firmengelände von Energiedienst ein.

Kinderbetreuung

Bei der Kinderbetreuung habe die Gemeinde erheblichen Nachholbedarf, während bundesweit für etwa 35 Prozent der unter Dreijährigen eine Krippenplatz notwendig sei, liegt dieser Bedarf hier bei rund 60 Prozent. Sein Dank galt allen Einwohnern, die sich mit Kreativität um das wohl der Gemeinde bemühen, so komme den mehr als 70 Vereine komme dabei große Bedeutung zu. Ausdrücklichen Dank sprach er an den scheidenden Hauptamtsleiter Karsten Edinger aus, der 16 Jahre lang in der Verwaltung tätig war und zum Monatsende nach Steinen wechselt.

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