Grenzach-Wyhlen „Weil ich‘s schön fand“

Die Oberbadische
Kerstin Mehle (r.) zeigt im alten Postamt in Grenzach unter dem Titel „Sommerberg im Herbst – Transformationen“ eine besondere Bilderschau. Zur Vernissage las Judita Kovac aus ihren Reiseberichten. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Transformationen: Kerstin Mehle zeigt Fotos und Zeichnungen

Grenzach-Wyhlen (mh). Einen höchst interessante Bilder-Ausstellung mit Fotografien und Zeichnungen von Kerstin Mehle unter dem Titel „Sommerberg im Herbst – Transformationen“ ist derzeit in den Räumen von „plots art“ im alten Postamt in Grenzach zu sehen.

Die Ausstellung ist in zweifacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen sind es kleinformatige Bilder, die den Betrachter geradezu herausfordern, näher heranzutreten, um sich mit den Details zu beschäftigen, was durchaus spannend ist. Zum anderen sind die Motive immer ein Reihe von Bildern, die einem Wandlungsprozess unterworfen sind. Am Ende dieser Transformationen steht eine Tuschezeichnung, in der die Künstlerin Details der Fotografien aufgreift und herausarbeitet.

Eine weitere Besonderheit der Ausstellung ist, dass alle Fotografien an einem einzigen Tag, am 28. Oktober 2015, bei einer Wanderung auf dem Sommerberg bei Bad Wildbad entstanden sind. Und auf den Tag genau ein Jahr später wurde die Ausstellung eröffnet.

Aus zahlreichen Bildern hat Mehle 30 Aufnahmen herausgesucht. Und die Transformation mit einem Bildbearbeitungsprogramm – „ich habe zuvor noch nie mit Photoshop gearbeitet“ – begann. Irgendwie kamen ihr die Ergebnisse, auch wenn sie schon für sich überraschende Effekte bieten, trotzdem „fast banal“ vor. So griff sie zur Tuschefeder und die dritte Transformation geschah. Sie fing an die Motive der Bilder nachzuzeichnen. Nicht direkte Abbildungen, sondern sie arbeitet Details heraus, und so findet der Betrachter auf einmal an einen Baumstamm geschmiegt einem kleinen Kobold oder ein Gesicht, das in einem moosbewachsenen Ast versteckt ist. Auf einmal war auch der Gedanke zur Ausstellung geboren, „weil ich‘s plötzlich schön fand“, sagte sie.

Die Wanderung auf dem Sommerberg war für Mehle ein Stück Trauerarbeit, ein Monat zuvor war ihre Mutter verstorben. Die künstlerische Betätigung habe ihr bei der Trauerarbeit geholfen, sagte sie, die Ausstellung selbst, die Bilder aber seien keine Trauerausstellung. „Ich bin im Wald aufgewachsen und habe bei dieser Arbeit gemerkt, wie stark mich der Wald in seiner Schönheit bis heute beeinflusst hat“, betont sie: Das sieht man ihren Bildern auch an.

Zur Vernissage am vergangenen Freitag hatte Kerstin Mehle zudem Judita Kovac aus Weil am Rhein eingeladen, die aus ihren preisgekrönten Reiseberichten las.

Weitere Informationen: Die Ausstellung bei „plots art“ im alten Postamt in der Jacob-Burckhardt-Straße 6 in Grenzach ist bis 18 November zu sehen. Öffnungszeiten: Mittwoch 16 bis 18 Uhr, Samstag 14 bis 16 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung: 07624/9895947.

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