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Grenzach-Wyhlen Ziel: Glasfaser für jedes Haus

Die Oberbadische
Langfristig soll jedes Gebäude in Grenzach-Wyhlen direkt mit Glasfaser versorgt sein. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Grenzach-Wyhlen tritt Zweckverband Breitbandversorgung des Landkreises bei

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Der Grenzach-Wyhlener Gemeinderat hat den Beitritt der Kommune zum Zweckverband des Landkreises Lörrach beschlossen. Der Beschluss erfolgte einstimmig bei zwei Enthaltungen.

Bürgermeister Tobias Benz bezeichnete den Zweckverband als eine „Solidargemeinschaft“ und als einzigen Weg, im Kreisgebiet flächendeckendes Hochgeschwindigkeits-Internet zu erreichen. Kurzfristiges Ziel sei eine Übertragungsrate von 50 Mbit/s, also der Anschluss der Verteilerkästen ans Glasfasernetz. Von dort führt herkömmliches Kupferkabel in die Häuser – verbunden mit Übertragungsverlusten. Langfristig soll in der Doppelgemeinde aber jeder Privatanwender ein Glasfaserkabel bis ins eigene Haus haben.

„Wir wollen dort beginnen, wo es am schlechtesten ist“, sagte Benz, ohne dabei das Neufeld und den Rührberg direkt anzusprechen.

Apropos Rührberg: Laut Benz hat die Telekom an diesem hochgelegenen Ortsteil ein Glasfaserkabel vorbeigelegt. Als die Gemeinde bei dem Telekommunikationsriesen angefragt habe, ob man den Ortsteil Rührberg dann nicht gleich an das Kabel anhängen könnte, sei dies abgelehnt worden. Gerade an Beispielen wie diesen werde deutlich, dass man das Heft selbst in die Hand nehmen müsse, sagte Benz und sprach von einem „Marktversagen“. Und das, wo eine leistungsfähige Internetversorgung als Standortfaktor immer wichtiger werde – egal, ob für Firmen, Freiberufler oder Privatanwender.

Hier setzte Peter Endruhn-Kehr (FDP) an. Als Immobilienmakler könne er bestätigen, dass „mittlerweile 95 Prozent der Mieter und Käufer“ nach der Internetversorgung ihrer Wunschimmobilie fragten.

Walter Schwarz (CDU) fragte nach, wie es um das Verlegen von Lehrrohren bestellt sei – auch im Hinblick auf die Ritterstraße Ost. Bürgermeister Benz bejahte dies. Grundsätzlich lasse man Lehrrohre gleich mitverlegen, wenn Straßenbauarbeiten im Gange seien. „Denn es ist nicht das Lehrrohr, das die Hauptkosten verursacht. Es ist das Aufreißen der Straße“, sagte der Rathauschef. Wie hoch die Kosten für den Ausbau des Ortsnetzes in Grenzach-Wyhlen werden, kann laut Benz aktuell noch abgeschätzt werden.

Konkret gewährt die Doppelgemeinde dem im September zu gründenden Zweckverband einen einmaligen Gründungszuschuss von 5000 Euro. Zusätzlich werden – aufgeteilt auf drei Raten – 15 000 Euro Stammkapital bereitgestellt. Des Weiteren hat der Gemeinderat Bürgermeister Benz ermächtigt, sich eventuell noch ergebenden „unwesentlichen“ Änderungen der Satzung des Zweckverbandes zuzustimmen. Genau an diesem aus seiner Sicht zu wachsweichen Begriff hatte sich zuvor Walter Schwarz gestört. Ein entsprechender Antrag fand jedoch kein Gehör. Dies auch, da der Rathauschef darum bat, dem Landkreis in der Sache einen gewissen Vertrauensvorschuss zu gewähren.

Heinz Intveen (SPD) bat darum, klarzustellen, dass auf den Endverbraucher „irgendwann“ Kosten zukommen werden. Nämlich dann, wenn das Glasfaserkabel bis zum Privatanschluss gelegt wird.

Tilo Levante (FDP) bezeichnete einen Nicht-Beitritt zum Zweckverband des Landkreises als „sträflich“. Schließlich gebe es in keiner Gemeinde flächendeckend Highspeed. Dabei verwies er auf den Rheinfelder Stadtteil Eichsel, wo seines Wissens nach nicht einmal 1 Mbit/s erreicht werde.

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