Lörrach „Es geht wirklich um Cent-Beträge“

Die Oberbadische
Geschäftsführer Norbert Uttner (3.v.r.) zeigte Joachim Sproß (2.v.r.) und Bürgermeister Michael Wilke (r.) die Werkstätten des Berufsbildungsvereins. Foto: Silvia Waßmer Foto: anl

Bürgermeister Michael Wilke besuchte Berufsbildungsverein/ 1000 Essen pro Tag an Schulen und Kindergärten

Von Silvia Waßmer

Lörrach. Arbeitslosigkeit zu verhindern und durch Ausbildungsangebote  den Eintritt in den Beruf zu ermöglichen: Das ist das Ziel des Lörracher Berufsbildungsvereins (bbv), den Bürgermeister Michael Wilke und der Fachbereichsleiter Jugend/ Schulen/ Sport Joachim Sproß am gestrigen Dienstag besuchten. Sie informierten sich über die Zusammenarbeit des Vereins mit der Stadt.

Im Jahr 1976 von Dieter Kaltenbach gegründet, bietet der Berufsbildungsverein jugendlichen Schulabgängern ohne Ausbildungsvertrag in seiner Einrichtung in der Robert-Bosch-Straße die Möglichkeit, eine qualifizierte Ausbildung mit Lehrvertrag absolvieren zu können. „100 Fachkräfte bildet der bbv pro Jahr aus und ist damit ein wichtiger Faktor in der Region“, lobte Bürgermeister Michael Wilke dieses Engagement. Der Verein führe hauptsächlich Umschulungen und Weiterbildungen durch, informierte Geschäftsführer Norbert Uttner die Gäste, habe aber auch Kurse für Jugendliche mit Ausbildungsproblemen, modulare Ausbildungen für Betriebe und Kurse für Asylbewerber im Programm.

Angebot für Flüchtlinge

In Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen arbeitet der bbv zudem daran, 70 bis 100 Asylsuchenden die Möglichkeit zu geben, zwei Monate in verschiedene Berufe hineinschnuppern zu können. „Es ist ein Anfang“, sagte Bürgermeister Wilke und fügte an, dass dies aber nicht reichen werde. „Die Welle ist zum Teil schon da, aber zum großen Teil noch unterwegs“, erklärte er.

28 Mitarbeiter seien beim bbv festangestellt. Weitere 20 arbeiteten in Teilzeit, vor allem bei der Essensausgabe  in Schulen und Kindergärten, schilderte Uttner weiter. Insgesamt versorge diese Abteilung des Vereins 20 Einrichtungen täglich mit Mittagessen, erklärte Küchenchef Christof Wilke. Dabei würden rund 1000 Essen an fast alle städtischen Schulen, Kindergärten und weitere Bildungseinrichtungen wie die Freie Evangelische Schule geliefert. Neu hinzu kämen in Kürze die Leopoldschule Weil am Rhein und die Hans-Thoma-Schule Haltingen – die Belieferung wurde durch den Bau der Zollfreien Straße möglich.

Das wöchentliche, mit dem Essen für Schulen und Kindergärten identische Mittagsangebot der vereinseigenen Kantine in der Robert-Bosch-Straße steht von Montag bis Freitag gegen einen  geringen Aufpreis auch Gästen offen. „Wir versorgen alle Altersgruppen“, fasste Christof Wilke zusammen.

Bürgermeister Michael Wilke betonte, dass die Stadt froh sei, jemanden zu haben, der uns diese Dienstleistung gibt. Zumal die Stadt in den Bereich Ganztagsschule hineingehe.

Schüler zahlen für ein Mittagessen vier Euro, informierte Norbert Uttner und erklärte, dass dies ein Preis sei, mit dem der Verein, der sich „zu 100 Prozent“ finanziell selbst trägt, wirtschaftlich arbeiten könne „Es geht wirklich um Cent-Beträge“, betonte Wilke und führte aus , dass sowohl der bbv an der Grenze sei, das Angebot wirtschaftlich zu betreiben, als auch die Eltern bei der Entscheidung ihr Kind zum Essen in die Mensa zu schicken.

Joachim Sproß hob zudem hervor, dass es schön sei einen Anbieter zu haben, der selbst ausbilde. Der bbv bietet Ausbildungen in den Bereichen Metall, Elektro, Lagerlogistik, Gastronomie sowie im kaufmännischen Bereich und konnte bisher über 90 Prozent seiner Lehrlinge auf dem Arbeitsmarkt vermitteln.

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