^ Häg-Ehrsberg: Infraschall-Gefahren und „Rechenspiele“ - Häg-Ehrsberg - Verlagshaus Jaumann

Häg-Ehrsberg Infraschall-Gefahren und „Rechenspiele“

Markgräfler Tagblatt
Einen Infoabend organisierte Siegfried Zettler, Sprecher der Bürgerinitiative „Rotorfreier Rohrenkopf“ (Mitte); zu Gast waren Professor Gerhard Nebeling und Dieter Neufeld (links). Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Bürgerinitiative „Rotorfreier Rohrenkopf“ hatte zu Informationsabend eingeladen

Häg-Ehrsberg (ib). Zu einem Informationsabend hatte die Bürgerinitiative „Rotorfreier Rohrenkopf“ um Sprecher Siegfried Zettler kürzlich eingeladen – voll besetzt war der Saal des Ehrsberger Gasthauses „Tanne“. Über Gesundheitsschäden aufgrund des Infraschalls sprach Professor Gerhard Nebeling, zur Wirtschaftlichkeit äußerte sich Maschinenbauingenieur Dieter Neufeld.

Neufeld schilderte seine Erfahrungen mit geschönten Kostentabellen. Er könne alles passend rechnen, sagte er. Man nehme etwa teures Kupfer aus der Kostenaufstellung einer Windkraftanlage, schon würden Zahlen von Amortisations-Prognosen stimmen. In einem bestimmten Fall sei der Beton, 900 Kubikmeter für den Sockel, weggelassen worden. Neufeld führte mittels Excel-Kalkulationen „Rechenspiele“ vor. Publikationen würden von Investitionsdeckungen von Windrädern künden, die bei einem Jahr liegen. „Niemals an diesem Standort, auch in 20 Jahren nicht“, betonte Neufeld.

Die Crux für Investoren bei ersten Flautejahren: Die übliche Abschreibungsphase erkenne das Finanzamt nicht an. Zu beachten seien bei Rentabilitäts-Berechnungen die verschiedenen Herangehensweisen. Ein Basiswert sei die Kilowattstunde. Zahlenfelder, die als Vorlage dienen, würden jedoch schwanken, so Neufeld. Welche verwendet werden und ob sie real sind, sei der Knackpunkt von Amortisationstabellen.

Neufeld, der Regierungsziele durchrechnete, deckte in einer „wirtschaftlichen Betrachtung“ auf, dass statt 3700 nur 1100 Kilowattstunden anfielen. Der Durchschnitt in Baden-Württemberg sei 1700 Kilowattstunden. Des Weiteren hapere es bei der Energiespeicherung, kritisierte der Ingenieur. Indes habe die Bundesregierung die Energiewende beschlossen. Das Land müsse bis 2020 knapp 400 Windkraftanlagen realisieren.

Auch Professor Gerhard Nebeling würde sich gern mit Kanzlerin Merkel austauschen, wie er kundtat. Sein Vortrag galt dem, was man nicht sieht, hört oder spürt – dem Infraschall, verursacht von Motoren. Schall, dessen Frequenzen unterhalb der menschlichen Hörgrenze liege (bei Ultraschall oberhalb). Das menschliche Gehör liege im Empfangsbereich von 20 bis 20 000 Hertz. Infraschall-Wellen würden förmlich fliegen (340 Meter pro Sekunde).

Der Mensch erkenne Infraschall-Signale nicht - Tiere sehr wohl. Nebeling erinnerte an Wal-Herden, orientierungslos in Buchten landend, ohne Hilfe verhungernd. Zu viele Schiffsmotoren störten den Lebensorganismus samt innerem Gleichgewicht. Vögel würden von der Bildfläche verschwinden, wenn Tsunamis drohen. Voluminöse Tiere seien in der Lage, sich mit Artgenossen rund um den Globus zu verständigen – des Infraschalls wegen.

Rotorenblätter mit ihren 60 Metern Ausmaß würden Hunderte und Aberhunderte Schwingungen erzeugen. Zerschlagen würden Luftmoleküle, was höchst bedenklich sei, weil andere atomare Substanzen entstehen würden.

Drehten sich Windräder zu nah an Wohnsiedlungen, komme es zu Dauerstörungen des Organismus, sagte Nebeling. Der Körper müsse intensiver arbeiten, könne chronisch erkranken. Nebeling nannte Schlafstörungen, Bluthochdruck, Denk- und Konzentrationsschwächen und mehr. Kranke würden zu Herzinfarkt neigen. Schwangeren seien Arbeitsplätze mit Infraschallwirkung untersagt. Ärzte würden zu 15 Kilometern Abstand raten, der Politik würden ein bis zwei Kilometer genügen.

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