Handball 3. Bundesliga: Brombach verliert gegen Gröbenzell und steigt in Oberliga ab
Raus mit Applaus: Sie haben gekämpft, jede Menge Willen aufs Parkett gelegt, Rückschläge verdaut, aufgeholt und sind am Ende doch leer ausgegangen. Die Drittliga-Frauen des TV Brombach haben knapp mit 19:21 (9:12) gegen Titelkandidat HCD Gröbenzell verloren und müssen den sofortigen Wiederabstieg in Kauf nehmen.
Lörrach. Es hat nicht sein sollen. Lange hatten die Außenseiterinnen dem Favoriten die Stirn geboten, doch am Ende stand der TVB mit leeren Händen da. Dramatisch verlief die Schlussphase. Nach einem scheinbar aussichtslosen 9:14-Rückstand in Minute 32 hatten die Brombacherinnen das Feld von hinten aufgerollt und waren beim 18:19 wieder dran.
Dann standen ab Minute 56 die Referees Markus Fähnle/Jörg Schulle, Chantal Mbiakop und TVB-Co-Trainer Andreas Storz im Mittelpunkt. Zunächst musste Mbiakop nach einem Allerweltsfoul, wenn es denn überhaupt ein Foul war, in dieser entscheidenden Phase eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen. „Das war nichts“, meinte auch Igor Bojic. Der TVB-Trainer blieb aber ruhig. Storz dagegen konnte sich nicht beruhigen. Nachdem er zu einem früheren Zeitpunkt bereits verwarnt worden war, erhielt er eine Zeitstrafe und dann sogar noch die Rote Karte.
Die Brombacherinnen mussten erst in Unterzahl mitanschauen, wie der Gegner nach einem aus Sicht der Heimmannschaft umstrittenen Siebenmeter das 20:18 erzielte und damit die Entscheidung klar machte.
„Andreas hat die gesamte Saison viel gekämpft, viel gemacht und alles gegeben, nun waren wir nah an einer Überraschung. Seine Reaktion war einfach nur menschlich. Das darf nicht passieren, aber es passiert eben immer wieder“, nahm Bojic seinen Trainerkollegen in Schutz.
Natürlich muss Storz Ruhe bewahren, doch wie die beiden Unparteiischen am Ende diese Partie durchaus mitentschieden, war schon alles andere als glücklich. Bei solch einem Spielstand in dieser hitzigen Schlussphase, wo es für das eine Team um den Titel und für das andere um den Ligaerhalt geht, muss man sich zurücknehmen und auch einmal Fingerspitzengefühl beweisen.
Bis kurz vor dem Ende an der Überraschung dran
Der TVB spielte einmal mehr auf Augenhöhe, ließ im Endeffekt aber zu viele Chance liegen. Sonja De Gregori im TVB-Kasten hielt zwar stark und auch die Defensivleistung der Gastgeberinnen war einmal mehr aller Ehren wert. Doch es reichte nicht, obwohl der Tabellenvorletzte sich nie aufgab. Dazu trug auch bei, dass man in der einen oder anderen Situation Pech hatte. Beispielsweise als De Gregori einen Siebenmeter hielt, der Nachschuss aber dann direkt bei einer Gästeakteurin landete.
„Uns fehlen einfache Tore, wir müssen immer für unsere Treffer kämpfen“, analysierte Bojic, dessen Verbleib in Brombach noch nicht zu 100 Prozent sicher ist. „Es werden noch Gespräche stattfinden. Für mich ist wichtig, mit was für einer Mannschaft wir auflaufen werden. Ich möchte mit einem ambitionierten Team arbeiten“, macht Bojic deutlich.
Der Verbleib von Bojic ist noch nicht sicher
Obwohl der Abstieg nun nicht mehr zu vermeiden ist, war der Trainer zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge. „Es hat Spaß gemacht, wir haben Moral gezeigt“, meinte er und machte der Mannschaft keinen Vorwurf. „Viele mussten auf ungewohnten Positionen spielen, das macht es komplizierter.“
Weil wenig später Freiburg zuhause Regensburg unterlag und bereits am Nachmittag Birkenau gegen Kandel die Oberhand behielt, hätte dem TVB allerdings auch ein Sieg nicht weitergeholfen. Zwar hätte Brombach mit einem Sieg in Regensburg und bei einer gleichzeitigen Niederlage der Birkenauerinnen punktemäßig auf diese aufschließen können, doch der direkte Vergleich sprach gegen Brombach.
Tore für TV Brombach: Klavina 2, Dürr 1, Winzer 2, Bojic 9/2, Mbiakop 2, Echle 1, Friedlin 1, Gruber 1.
