Handball Vier Tore in 60 Sekunden kassiert

Die Oberbadische
Grenzachs Rückraumspielerin Ana-Maria Stoica (am Ball) im Großbottwarer Schwitzkasten. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

3. Bundesliga Süd: TV Grenzach - TV Großbottwar 28:29 (12:8)

Von Gerd Lustig

Grenzach-Wyhlen Frauen-Drittligist TV Grenzach kann in dieser Saison einfach nicht gewinnen. Nach einem wahren Handball-Krimi hatten die Schützlinge von Trainer Borko Jovicic jetzt auch beim Heimspiel mit 28:29 (12:8) gegen den TV Großbottwar das Nachsehen. Damit ging auch das sechste Spiel in Folge in dieser Saison verloren. Die Grenzacherinnen zieren damit abgeschlagen das Tabellenende.

Dabei hatte doch diesmal alles ganz gut ausgesehen. Bis knapp zwei Minuten vor Spielende lag der TVG mit drei Toren Vorsprung vorne. Nach 58:10 Minuten hatte die vor allem in der zweiten Halbzeit auftrumpfende Ana-Maria Stoica ihren insgesamt neunten Treffer zum 28:25 erzielt. Der erste Sieg schien greifbar nahe. Doch Großbottwar zeigte unbändigen Kampfeswillen, zugleich leistete sich der TVG unerklärliche Abspielfehler und verlor völlig die Übersicht. Und so erzielten die Gäste innerhalb einer Minute nicht nur den Gleichstand, sondern zu allem Übel auch noch das Siegtor zum 29:28 ganze 15 Sekunden vor Schluss. Weil dann auch noch Ana-Maria Stoica eine Zeitstrafe kassierte, waren die Gastgeberinnen nicht mehr in der Lage, zu kontern. Ess blieb bei der mehr als unglücklichen Niederlage.

„Meine Mannschaft hat 60 Minuten gekämpft und eine klasse Leistung gezeigt“, freute sich die Großbottwarer Trainerin Kornelia Baboi nach dem Last-Minute-Erfolg. Zunächst regelrecht sprachlos zeigte sich hingegen TVG-Coach Borko Jovicic. Kurz darauf fasste er sich wieder und machte vor allem den fehlenden Siegeswillen seiner Mannschaft für die neuerliche Niederlage verantwortlich. „Wenn man wirklich gewinnen will, dann schafft man das auch“, knirschte er enttäuscht und sprach seinem Team genau jenen Willen ab.

„Da fehlt einfach die richtige Einstellung bei den Spielerinnen“, monierte Jovicic weiter. Was er am meisten vermisst, ist der Mannschaftsgedanke. „Handball ist nun mal ein Mannschaftssport“, betonte er. Doch in Grenzach spiele derzeit jede der Spielerinnen Handball nur für sich selbst. „Die haben einfach nicht die richtigen Handballgedanken“, kritisierte er.

Mit 12:8-Toren führte der TVG und hatte die Partie und den Gegner eigentlich im Griff. Nach der Pause zeigte sich aber wieder der alte Schlendrian, Großbottwar kam nach und nach heran, glich zum 18:18 aus und ging danach sogar beim 19:21 mit zwei Toren in Führung. Jetzt hielt Grenzach dagegen und konnte das Spiel wieder drehen. Erstmals beim 24:21 lag man mit drei Toren in Front, dann noch mal beim 27:24 und letztlich auch beim 28:25, lediglich 110 Sekunden vor der Schlusssirene. Doch auch diesmal reichte es wieder nicht.

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