Hasel Bauantrag erregt Gemüter

Markgräfler Tagblatt
Hasels Bürgermeister Helmut Kima thematisierte die Herausforderung, Ansprüche von Anwohnern und Gewerbetreibenden unter einen Hut zu bringen. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

GemeinderatAblehnung nach hitziger Diskussion

Der Protest aus der Bürgerschaft war groß, als der Hasler Gemeinderat am Montagabend in einer öffentlichen Sitzung über einen Bauantrag zur Erweiterung der bestehenden Werkstatt eines Maschinenbauunternehmens an der Schulstraße 22 zu entscheiden hatte.

Von Michael Wernorff

Hasel. Der Beschlussvorlage, das Einvernehmen zu erteilen, wurde nach hitziger Diskussion kein grünes Licht gegeben. „Der Lärm ist erheblich, und unser Grund und Boden ist fast nichts mehr wert“, monierte Zuhörer Karl-Frieder Müller. „Unser Vorhaben, weitere Wohnungen zu bauen, haben wir schon ad acta gelegt.“ Zudem stelle die Entwässerung aufgrund der versiegelten Fläche ein großes Problem dar, ergänzte Anwohner Karl-Heinz Langenbacher. Hinzu käme die starke Verkehrsbelastung der Schulstraße, zudem sei es bereits in der Vergangenheit bei Genehmigungen und Baumaßnahmen zu Ungereimtheiten gekommen, hieß es im Gespräch mit unserer Zeitung.

Bürger fühlen sich übergangen

Es müsse doch berücksichtigt werden, dass hier Menschen wohnen, forderten anwesenden Bürger. Man fühle sich übergangen und nicht ernst genommen. „Wir wollen uns Luft machen. Sie können uns nicht verdenken, dass wir uns äußern“, sagte eine Betroffene. Laut Flächennutzungsplan handelt es sich aber um ein Mischgebiet, betonte Kima. Überbaute Fläche ist zu groß „Zum einen wollen wir dem Betrieb Wachstum ermöglichen, zum anderen soll auch schönes Wohnen möglich bleiben. Wir befinden uns in einem Dilemma“, beschrieb der Bürgermeister eine Situation, die für Mischgebiete typisch sei. Die Forderung, auf der sogenannten grünen Wiese zu bauen, musste er eine Absage erteilen. „Eine Auslagerung des Betriebs wurde im Vorfeld geprüft, diese scheitert aber am Bauplanungsrecht“, verwies er zusätzlich auf die Politik der Landesregierung, keine weiteren Flächen im Außenbereich zu versiegeln.

Versiegelung ist ein Problem

Für Gemeinderat Christian Rooks stellt die Versiegelung der Fläche an der Schulstraße ein großes Problem dar, ging er auf die Einwände der Bürger ein. Grundsätzlich sei es gut, wenn Gewerbe erweitert werde, aber die überbaute Fläche sei zu groß. „Nach heutiger Sicht gehört das nicht mehr in den dörflichen Innenbereich“, gab er zu bedenken und versicherte, dass Einsprüche seitens der Bürgerschaft von den zuständigen Stellen im Landratsamt Lörrach generell geprüft würden. Kima erklärte, dass man den Zwiespalt nicht verhehlen wolle, aber der Gemeinderat nicht anders als vor zwölf Jahren entscheiden könne, als es ebenfalls um den Betrieb ging. Doch schon damals habe sich das Landratsamt vom Einspruch der Anwohner unbeeindruckt gezeigt, kritisierten die Zuhörer. Letztlich wurde der Bauantrag bei einer Enthaltung versagt.

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