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Hasel „Ein wichtiges und wertvolles Angebot“

Markgräfler Tagblatt
 Foto: Markgräfler Tagblatt

Tagespflege Hasler Gemeinderat gewährt für Betreuung von Kindern einen Zuschuss

Sie nahmen das Modell „Tagespflege“ von allen Seiten unter die Lupe und hörten – obwohl Sabrina Brüstle und Anna Homberg vom Kinderschutzbund Schopfheim ein längst bewährtes Projekt zuvor ausführlich erläutert hatten – hie und da buchstäblich die Flöhe husten.

Von Hans-Jürgen Hege

Hasel. Aber dann war sich der Gemeinderat bei der Sitzung am vergangenen Montag doch bis auf eine Ausnahme (Dominik Greiner stimmte dagegen) einig: „Die Gemeinde Hasel gewährt ab Januar 2016 Tagespflegepersonen für die Betreuung von Hasler Tageskindern im Alter ‚U3‘ pro Stunde einen Zuschuss von zwei Euro.“ Und man beauftragte die Verwaltung, entsprechende Mittel im Haushaltsplan 2016 zu veranschlagen.

Rechtsanspruch auf einen Platz

Für Bürgermeister Helmut Kima war das alles eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Er wies auf den Rechtsanspruch hin, den die U3-Kinder und ihre Eltern auf Betreuung haben. Müsse die Gemeinde die notwendige Infrastruktur ohne fremde Hilfe stemmen, sähe es bei vier bis fünf Kindern, die für diese Betreuung im Dorf in Frage kommen, düster aus. „Wir könnten uns das gar nicht leisten“, stellte Kima schlicht fest und wies darauf hin, dass die Gemeinde auch jetzt schon etwas über 2000 pro Jahr für Kinder bezahlen müsse, die auswärts untergebracht werden. Vom Defizit, das für Kindergartenplätze auszugleichen sei, oder gar von der Einrichtung einer Kinderkrippe im Dorf ganz zu schweigen. Da seien die 1800 Euro pro Kind und Jahr, mit denen die Gemeinde das magere Einkommen der Tagespflegepersonen künftig aufgestockt werden soll, geradezu ein Schnäppchen und durchaus angemessen, befürwortete der Bürgermeister den Antrag des Kinderschutzbundes auf einen spürbaren Zuschuss zu den offiziell üblichen Entlohnungen der Betreuerinnen.

Helmut Kima und die beiden Vertreterinnen des Kinderschutzbundes hatten dem Gremium vorgerechnet, dass von dem Einkommen einer Kindertagespflegeperson, die drei Kinder an fünf Tagen jeweils vier Stunden betreut und das sich auf 1419 Euro brutto beläuft, nach Abzug des Sozialabgabenanteils (169,8 Euro), der Steuern (290,70 Euro) und einer Betriebskostenpauschale (450 Euro) nicht mehr viel übrig bleibt in der (virtuellen) Lohntüte, die mit gerade mal 508,48 Euro nur noch ein Drittel des Bruttovolumens vorweist. 5,50 Euro pro Stunde seien die Basis der Berechnung.

Da sei natürlich ein Zustupf, wie er inzwischen auch in Schopfheim beschlossen wurde und in Zell zur Diskussion stünde, mehr als willkommen. Die Entschädigung für eine Stunde würde sich dann auf 7,50 Euro erhöhen. Und unter dem Strich komme dann eine doch akzeptable Lösung zustande, meint auch der Kinderschutzbund, der zurzeit 50 Tagespflegepersonen zur Verfügung hat, die mit 130 bis 140 Betreuungsverhältnissen betraut sind. Unberührt von der Bezuschussung und von der Entschädigung für die Betreuerinnen bleibt der Zuschuss der Eltern, der nach Anzahl der Kinder gestaffelt und auf der Webseite des Kinderschutzbundes (www.kinderschutzbund-schopfheim.de) eingesehen werden kann.

Den Verwaltungsaufwand, der zwangsläufig entsteht, will Bürgermeister Kima bei sich angesiedelt wissen. Damit bleiben auch in dieser Hinsicht die Kosten kalkulierbar, sagte er und betonte nochmals, wie „wichtig und

Angebot hat Vorteile für Kinder und Gemeinde

wertvoll“ das Angebot des Kinderschutzbundes sei. Für die Gemeinde, aber auch für Kinder und Eltern beinhalte es nur Vorteile. Denn es garantiere den schnellen Ausbau der Betreuung ohne großen Organisationsaufwand und vermeide unter anderem zusätzliche Raum- und Personalkosten. Kurz: „Es handelt sich um ein attraktives Angebot für die Eltern und ihre Kinder, die wohnortnah in einer für sie stressfreien Umgebung fachkundig betreut werden“, stellte Bürgermeister Helmut Kima am Montag- abend fest.

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