Die Gemeinde Hasel will rund um Kindergarten und Schule ein Nahwärmenetz aufbauen. In der Gemeinderatssitzung am Montag stellte Jörg Bleile von der Energiedienst Rheinfelden AG die von seinem Unternehmen erarbeitete Entwurfsplanung für das „Integrierte Quartierskonzept Bündenfeld“ inklusive Kostenberechnung vor. Hasel (jab). Auf dieser Grundlage entschied sich der Gemeinderat einstimmig dafür, einen Investor zu suchen, der das Nahwärmenetz zunächst baut (die Kostenberechnung liegt bei etwa 530 000 Euro) und später auch betreibt. Ob dabei Holzhackschnitzel, -pellets oder Solarenergie zum Einsatz kommen, ist noch nicht entschieden. Klar aber ist: Erneuerbare Energien sollen das Öl ablösen. Ausgangspunkt für den Zuschnitt des Quartiers waren Schule und Kindergarten. Für die Privatgebäude ringsum besteht die Möglichkeit, sich an das Netz anzuhängen. Zu einem späteren Zeitpunkt sei durchaus denkbar, dass das Netz für weitere Interessenten geöffnet wird, so Bürgermeister Helmut Kima. Derzeit umfasst das Quartier 19 Gebäude mit 36 Wohneinheiten. Per Fragebogenaktion ermittelte Energiedienst folgendes Ergebnis: Für zwölf Gebäude besteht grundsätzliches Interesse am Nahwärmenetz. Ihr Wärmebedarf liegt bei 460 000 kWh (von 700 000 kWh im ganzen Quartier); die größten Verbraucher sind dabei Schule und Kindergarten. Die Heizanlage muss auf 270 Kilowatt Spitzenlast ausgelegt sein. Errichtet wird die Heizzentrale im Keller der Schule. Um die Interessenten in einem Wärmenetz zu verbinden, wären etwa 470 Meter Leitungen nötig, erklärte Bleile. Mit Blick auf Wirtschaftlichkeit wie Ökobilanz ist die Art der Wärmeerzeugung in der Heizzentrale von entscheidender Bedeutung. Die Planer von ED habe hier vier Varianten untersucht, und dabei die Investitionskosten für den Bau der Anlage und die Energiekosten errechnet und gegenübergestellt: Holzhackschnitzel, Pellets, Holzhackschnitzel plus Solarthermie und schließlich die herkömmliche Ölheizung als Referenzwert. Ergebnis: Ein zentraler Holzhackschnitzelkessel wäre wohl die kostengünstigste Variante. Mögliche Energiepreissteigerungen seien hier noch gar nicht eingerechnet und würden die Wirtschaftlichkeit wohl noch verbessern, so Bleile. Mit Blick auf die Ökobilanz gibt es beim Vergleich Holz - Öl gleich gar keine Zweifel mehr: Durch den Umstieg auf erneuerbare Energie können jährlich 117 Tonnen CO2 eingespart werden. Unter den beiden „Holzvarianten“ spricht für die Hackschnitzel, dass es einen Lieferanten direkt im Ort gäbe, so dass die lokale Wertschöpfung gegeben wäre. Allerdings verbuchen die Hackschnitzel auch Nachteile auf ihrem Konto, so dass der Fachmann nicht ausschließen wollte, dass Pellets womöglich doch empfehlenswerter sind. Bleile nannte hier vor allem die Feuchtigkeit der Hackschnitzel: Da es in der Schule ohnehin ein Problem mit Feuchtigkeit und Schimmel gebe, müssten besondere Vorkehrungen getroffen werden. Zudem würde beim wöchentlichen Befüllvorgang die Straße etwa zwei Stunden blockiert. Pellets seien sowohl bei der Lagerung wie beim Einbringen unkomplizierter.