Hasel Hasler Sänger suchen Vorsitzenden

Markgräfler Tagblatt
Martin Bachthaler kandidierte bei der Generalversammlung am Sonntagabend nicht mehr als Vorsitzender des Gesangvereins Hasel. Weil kein Nachfolger gefunden wurde, leitet Angelika Hartl den Verein vorerst kommissarisch. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Martin Bachthaler stellte, wie angekündigt, bei der Generalversammlung sein Amt zur Verfügung

Hasel (hjh). „Mein lieber Herr Gesangverein“, sagt das Volk, wenn es sich wundert. Und es darf sich getrost wundern darüber, dass es den Mitgliedern eines so schmucken Vereins mit zwei exzellenten Chören sangesfreudiger Männer und Frauen in den vergangenen zwei Jahren nicht gelang, einen Vorsitzenden als Nachfolger von Martin Bachthaler zu finden.

Martin Bachthaler hatte vor zwei Jahren schon angedeutet, dass er bei den nächsten Wahlen nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Vor einem Jahr, so betonte er bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag im Gemeindesaal, erneuerte er die Ankündigung. Aber so richtig ernst genommen scheint das niemand zu haben.

Bürgermeister Helmut Kima jedenfalls hatte ganz schlechte Karten, als er sich in seinem Amt als „Wahlleiter“ auf die Suche machte nach einer Lösung des Problems, mit dem sich Martin Bachthaler in den vergangenen Wochen bereits ergebnislos beschäftigte: „Wir haben niemanden gefunden. Und das tut mir sehr weh. Trotzdem ziehe ich mich zurück. Das ist jetzt einfach so, und das müsst ihr so akzeptieren“, trat der Vorsitzende nach sechs Jahren in Amt und Würden den endgültigen Rückzug an.

Es hatte nicht geholfen, dass Helmut Kima dem Verein bescheinigte, mit gutem Team auf dem richtigen Weg in eine rosige Zukunft zu sein. „Vorsitzender im Gesangverein ist wie Bürgermeister zu sein, also ganz einfach“, versuchte es Kima mit Galgenhumor, um nach etlichen Vorschlägen und prompten Absagen aus und in den Reihen der Mitglieder schließlich ein wenig frustriert festzustellen: „Der Verein wird von der zweiten Vorsitzenden Angelika Hartl kommissarisch weitergeführt. Die Wahlen sind beendet.“

„Quo vadis, Gesangverein?“, fragt das Vorstandsteam in seiner Einladung zur Jahreshauptversammlung auf der Webseite verzweifelt. „Wohin geht’s du?“. Eine Antwort wurde vorerst noch nicht gefunden, auch wenn sich kurz vor Ende der Veranstaltung mit der Wortmeldung des möglichen Kandidaten Andreas Kast Licht am Ende des Tunnels zeigte.

Kast will vor einer Entscheidung Klarheit haben über die Aufgaben, die auf ihn zukommen und für die er den Kopf hinzuhalten hat. Seinem Ansinnen will sich der für weitere zwei Jahre gewählte Schriftführer Harald Heilscher umgehend widmen. Dazu versprach Angelika Hartl, den jungen Mann zusammen mit möglichen Helfern zur nächsten Sitzung einzuladen, um ihn mit den Gepflogenheiten einer zukunftssicheren Vereinsführung vertraut zu machen.

Bei vielen Ständchen zu Jubiläen und Festtagen, bei Auftritten in der Gemeinde und bei befreundeten Vereinen in weiter Ferne, an Fasnacht, in der Kirche und nicht zuletzt beim außergewöhnlich erfolgreichen Weihnachtskonzert vor wenigen Tagen zeigten Männerchor und Gemischter Chor unter den Fittichen von Chorleiterin Claudia Götting Flagge. Dafür gab es für den „Gesangverein, der sehr wichtig ist für unser Dorf“ vom Bürgermeister Dank und Anerkennung von Seiten der Gemeinde – und von der Dirigentin großes Lob: „Obwohl es mitunter angespannte Proben gab, bin ich mit der Leistung der Chöre sehr zufrieden.“ Wie alle anderen habe sie sich sehr gefreut über einige junge Sänger, die das Ensemble verstärken. Und sie sehe nicht zuletzt deshalb dem neuen Jahr „frohgemut entgegen“, sagte Claudia Götting und versprach, Lieder auszuwählen, die den Interessen aller Chormitglieder entgegenkommen.

Ebenfalls positiv fiel das Fazit aus, das Martin Bachthaler nach dem Kassenbericht von Erika Rödel und dem humorvollen Jahresrückblick von Harald Heilscher ziehen durfte. „Wir haben etwas geleistet, die Chöre stehen so gut da wie noch nie“, sagte er und lobte seine Mitstreiter als „tolles Team“, das sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin übernehmen könne. Alle Zeichen für einen Wechsel stünden gut, sagte er und verabschiedete sich, nachdem er Erika Rödel und Gerd  Bühler für fleißigsten Probenbesuch ausgezeichnet hatte, mit seinem persönlichen Eindruck an der Vereinsspitze: „Ich hatte eine schöne Zeit.“

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