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Hasel Internet: Hasel ist flächendeckend unterversorgt

Markgräfler Tagblatt
Paul Kempf (Breitbandbeauftragter im Landratsamt Lörrach) mit Leerrohren, in denen später die Glasfaserkabel laufen sollen. Foto: Sarah Trinler Foto: Markgräfler Tagblatt

Zweckverband soll Breitbandversorgung im Landkreis vorantreiben / Beitritt beschlossen

Hasel (sat). Die Breitbandversorgung gilt als wichtige strukturelle Voraussetzung für eine auch in Zukunft erfolgreiche Entwicklung von Städten und Gemeinden. Im Erdmannsdorf kann man von einer flächendeckenden Unterversorgung sprechen, weshalb der Gemeinderat am Montag den Beitritt zum Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach beschlossen hat.

Mit diesem Zweckverband möchte der Landkreis Lörrach ein gemeinsames Zugangsnetz (Backbone) für alle Städte und Gemeinden errichten, wie Paul Kempf, Projektleiter Breitbandausbau im Landratsamt Lörrach, den Räten erklärte. Die Mitglieder des Zweckverbands können dann aufbauend auf dieses Backbone ein Ortsnetz errichten, das entweder als Zwischenschritt die bereits vorhandenen Kabelverzweiger der Telekom mit Glasfaserkabel anbindet oder die Glasfasern bis direkt in die Gebäude der Endverbraucher führt.

„Wir begrüßen diesen Schritt, dass dem ländlichen Raum in Sachen Breitbandversorgung unter die Arme gegriffen wird“, sagte Bürgermeister Helmut Kima. Kürzlich hatte die Bundesregierung das Ziel formuliert, bis 2018 allen deutschen Haushalten Breitband-Internet mit mindestens 50 MBit/s zur Verfügung zu stellen. „In Hasel besteht dringend Handlungsbedarf“, so Kempf.

Um nicht gleich jedes Haus angraben zu müssen, hat der Landkreis den Plan aufgestellt, zuerst einmal als Zwischenschritt die Kabelverzweiger der Telekom mit Glasfaserkabel anzubinden. Stück für Stück könnten dann bis 2030 im Rahmen von Baumaßnahmen auch Glasfasern von Kabelverzweiger bis zu den Gebäuden gelegt werden. Das Landratsamt Lörrach stehe etwa mit dem Energiedienst in Kontakt, der in den kommenden Jahren die Dachständer abbauen und die Stromkabel in den Boden verlegen möchte. Im Zuge dessen könnte man dann auch gleich Glasfaserkabel zu den Häusern legen.

Die Kosten der Verlegung ab Grundstücksgrenze müsse der Hauseigentümer übernehmen, der Landkreis finanziere das gesamte Backbone-Netz, so Kempf. Die Gesamtkosten für die erste Maßnahme (Zwischenschritt bis Kabelverzweiger) belaufen sich schätzungsweise auf 150 000 Euro, der zweite Schritt (Glasfaser zu Häusern) würde etwa 1,5 Millionen kosten.

Laut Paul Kempf würde etwa die Hälfte der Kosten von der Förderung BW übernommen werden, ein weiterer Teil könnte durch Fremdkapital abgedeckt werden. Die Gemeinden müssten lediglich für Verwaltungs- und Betriebskosten aufkommen.

„Das Netz trägt sich später einmal selbst“, sagte Kempf, da direkt nach der Gründungsversammlung des Zweckverbands (18. September) ein Netzbetreiber gesucht werden soll. Der Erfolg des ganzen Vorhabens hänge von der Anschlussrate ab, betonte Kempf. Es wird damit gerechnet, dass ab 2019 die Erträge des Nutzers die Verwaltungs- und Betriebskosten übertreffen. Ab 2019 soll sich das Stimmenverhältnis der Gemeinden dann auch nach der Zahl der Endkunden richten, bis dahin habe jede Gemeinde eine Stimme, der Landkreis 15 Stimmen.

Als Anschubfinanzierung sind pro Gemeinde 5000 Euro (Landkreis: 75 000 Euro) eingeplant. Als Stammkapital sind 1500 Euro pro Gemeinde (Landkreis: 225 000 Euro), gestaffelt auf die Jahre 2016, 2017 und 2018, geplant – unabhängig von der Größe der Gemeinde. Helmut Kima sprach von „überschaubaren Investitionskosten“.

„Auch wir sind auf schnelles Internet angewiesen“, betonte der Bürgermeister. Einstimmig wurde der Beitritt zum Zweckverband beschlossen und der Verbandssatzung zugestimmt.

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