Hasel „Schopfheim behandelt uns zunehmend unfair“

Markgräfler Tagblatt
Trotz des Vetos aus Schopfheim will die Gemeinde Hasel weiter an der Windenergie auf dem Glaserkopf festhalten. Foto: Markgräfler Tagblatt

Windenergie: In Hasel ist man gespannt auf die heutige Ausschusssitzung

Fast schon etwas abstrakt, aber auch ein wenig trotzig wirkt der Auftrag, den Bürgermeister Helmut Kima und ein Hasler Gemeinderat als Mitglieder des gemeinsamen Ausschusses am heutigen Mittwoch zur Abstimmung über den 2. Anhörungsentwurf der 2. Teilfortschreibung Regionalplan 2000 „Windenergienutzung“ im Schopfheimer Rathaussaal mitnehmen.

Hasel (hjh). Einstimmig waren die Gemeinderäte bei der Sitzung am Montag dafür, dass ihre Vertreter gegen den Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung Schopfheim votieren müssen, der neben der grundsätzlichen Billigung des Anhörungsentwurfs das „Vorranggebiet Glaserkopf auf Gemarkung Hasel“ ausdrücklich ausklammert und lautet: „Die Ausweisung des Windkraftstandorts „Glaserkopf“ auf Gemarkung Hasel als Vorranggebiet im Regionalplan wird abgelehnt.“

Helmut Kima betonte, dass er die bisherige Entwicklung seit nunmehr rund zwei Jahren „relativ entspannt“ verfolge. „Rechtlich gesehen hat dieser Beschluss des gemeinsamen Ausschusses, der auch dann mehrheitlich im Sinne Schopfheims ausfallen werde, wenn mit Hasel die beiden anderen Gemeinden gegen den Vorschlag stimmen, keinerlei Auswirkungen auf unsere Vorhaben und Planungen.“ Will heißen: Trotz des Vetos der Markgrafenstadt wird das Projekt „Windpark Glaserkopf“ von Hasler Seite aus weiter wie vorgesehen betrieben.

Danach sollen die fünf Windkraftanlagen im März 2017 in Betrieb genommen werden. Helmut Kima wartet nun „gespannt“ auf die heutige Sitzung. „Mal sehen, wie sich die anderen Kommunen entscheiden, die das Thema im Grunde überhaupt nicht betrifft.“ Er selbst, so Kima, sei es leid, sich ständig wiederholen zu müssen. Und er weise nochmals deutlich darauf hin, dass allein das Argument, es handle sich beim Bereich Glaserkopf um einen äußerst sensiblen Standort hinsichtlich des Landschaftsbilds, aus der Luft gegriffen sei. Niemand könne ernsthaft behaupten, es bestehe zwischen den Bereichen „Rohrenkopf“ (Gersbach) und „Glaserkopf“ (Hasel) irgendwelche landschaftlich gravierenden Unterschiede.

Es gehe wohl um andere Dinge. Das vermutet auch Peter Schalajda, der meinte: „Quod licet Iovi, non licet bovi „ Oder frei übersetzt: „Was Zeus darf, darf der Hornochse noch lange nicht!“ Es sei offensichtlich, dass von Seiten Schopfheims aus versucht werde, den Streit mit Gersbach auf dem Rücken der Hasler auszutragen, ärgerte sich der Gemeinderat, der sich ganz speziell über die Bemerkung, die Landschaft werde „zugebaut“, echauffierte. Es werde nirgendwo etwas zugebaut, die Anlagen im Windpark seien durchsichtig, ganz sicher keine Mauer, sagte Schalajda, der Rückenwind erhielt von seinem Ratskollegen Albert Senger, der schon vor Jahren festgestellt zu haben glaubt: „Wir werden von Schopfheim aus zunehmend unfair behandelt.“ Und er empfahl: „Die Schopfheimer sollten einfach mal deutlich sagen, was sie gegen uns haben.“

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