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Hausen im Wiesental „Arbeit auf viele Schultern verteilt“

Markgräfler Tagblatt

Joachim Sprakties über das Erfolgsgeheimnis des FC Hausen und das bevorstehende Jubiläum

Hausen (sc). Mit einem Festabend, einem Turnier, einem Familiensporttag und einem „Tag der offenen Tür“ feiert der FC Hausen im Juni sein 60-jähriges Bestehen. Mit dem FC-Vorsitzenden Joachim Sprakties sprach Saskia Scherer.

„Fußball ist unser Leben“, sang die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Ihres auch?

Ein Teil davon, ja. Weil mir dieser Sport meistens viel Spaß und Freude macht.

Mit welchem Verein haben Sie während der Bundesligasaison mitgefiebert?

Mit dem SC Freiburg und in der zweiten Liga mit dem St. Pauli. St. Pauli hat es geschafft, der SC Freiburg leider nicht.

Was macht für Sie den Reiz des Fußballsports aus?

Dass es ein Mannschaftssport ist und man auf Dauer nur erfolgreich sein kann, wenn alle am Strang in eine Richtung ziehen. Dies gilt aber nur für den Amateurbereich. Im Profibereich schießt oftmals Geld die Tore.

Wie kamen Sie zum Fußballsport?

Mit 16 Jahren habe ich beim FC Hausen angefangen, Fußball zu spielen. Damals gab es hier im Dorf nur Ringen oder Fußball. Dem Verein bin ich bis heute treu geblieben. Ich wurde dann Aktiv-Spieler mit über 300 Spielen, dann für viele Jahre Jugendtrainer, war Gründungsmitglied des Gönnerkreises, zweiter Vorsitzender und schließlich Vorsitzender. Das Amt möchte ich, sollte ich noch mal wiedergewählt werden, in zwei Jahren in jüngere Hände übergeben.

Ein paar Worte zum FC: Wie lief die Saison aus Ihrer Sicht?

Insgesamt sehr positiv. Die erste Herren-Mannschaft belegt einen sehr guten dritten Platz in der Kreisliga A. Unsere erste Damen-Mannschaft muss leider aus der Oberliga absteigen. Trotzdem möchten wir dieses Jahr nicht missen und werten es trotz Abstieg sehr positiv. Vor allem die Zuschauerresonanz war überwältigend. Wir sind froh und glücklich über die in der Oberliga gemachten Erfahrungen und Erlebnisse und werden alles daran setzen, in der Verbandsliga wieder oben mitzuspielen. Die A-Jugend ist aktuell Tabellenführer und wird nach heutigem Stand in die Bezirksliga aufsteigen, falls das alles entscheidende Heimspiel am Sonntag, 21. Juni, um 13.15 Uhr gegen Wittlingen gewonnen wird. Über viele Zuschauer und Fans würden sich die Jungs sehr freuen.

Wie muntert man eine Elf nach einem verlorenen Spiel wieder auf?

Das kommt immer darauf an. Wenn der Gegner besser war, hat man in der Regel kein Problem damit. Ansonsten finden unsere guten Trainer viele aufmunternde und motivierende Worte für die Mannschaft.

Wenn Sie auf Ihre Funktionärs-Karriere im Fußball zurückblicken: Was würden Sie als Ihre größte Leistung sehen?

Dass die Arbeit in unserem Verein auf viele Schultern verteilt wurde, und dass man im Verein nur als Vorstands-Team auf Dauer erfolgreich ist. Dementsprechend wurde die neue Vereinssatzung den heutigen Bedürfnissen angepasst, so dass sich drei gleichwertige Vorsitzende um die Bereiche Administration, Sport und Jugend kümmern. Der Teamgedanke ist da. Es wird immer schwieriger, jemanden zu finden, der so einen Posten ausüben will. Wir haben auch zwei Jugendleiter, denen es Spaß macht, nicht alles allein machen zu müssen. Unser Verein war im letzten Jahr schuldenfrei, nur so konnten und wollten wir den Anbau/Umbau unseres Vereinsheims realisieren. Am gestrigen Freitag haben wir Richtfest gefeiert.

Gab es auch Niederlagen und Pannen?

Das bleibt nie aus, es geht bergauf und bergab – zum Glück in den letzten Jahren meistens bergauf. Aber es gibt immer Höhen und Tiefen.

Als nächste Herausforderung steht das 60. Jubiläum vom 19. bis 21. Juni an, anschließend die Jugendtage vom 26. bis 28. Juni. Wie schafft man das alles?

Ein motiviertes Organisationskomitee plant penibel den ganzen Ablauf von Jubiläum und Jugendtagen. Man erhält Hilfe von den Eltern der Jugendspieler und Aktivspieler und fast allen Mitgliedern. Dies ist eines der größten Jugendturniere des Wiesentals, inklusive Zeltlager für die Jugendspieler.

Eine Frage zum Schluss: Was würden Sie in der Zeitung am liebsten über den FC Hausen lesen?

Am Schluss der Saison 2015/2016 würde ich gerne lesen, dass die Damen-Mannschaft wieder in die Oberliga aufsteigt, die erste Herren-Mannschaft in die Bezirksliga und die zweite Herren-Mannschaft in die Kreisliga B. Das mit einem Schmunzeln, die Ziele sollen ja realistisch, erreichbar und motivierend sein. Das wäre ein kurzfristiges Ziel, langfristig gesehen würde ich in zehn Jahren gerne lesen, dass der Verein wieder schuldenfrei ist.

Kommendes Wochenende, 19. bis 21. Juni, feiert der FC Hausen sein 60. Jubiläum, außerdem konnte gestern Abend mit einem zünftigen Richtfest das umgebaute Sportheim eingeweiht werden. Saskia Scherer sprach mit dem FC-Vorsitzenden Joachim Sprakties und Vorstandsmitglied Klaus Asal über das Jubiläum und die verschiedenen Umbaumaßnahmen am Vereinsheim.

Hausen. Der FC Hausen, der dieses Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert, wurde laut Homepage am 24. April 1955 im Gasthaus „Eisenwerk“ von rund 70 Personen gemeinsam gegründet. Diese verteilten sich auf 28 aktive und 42 passive Mitglieder.

Rund drei Monate später, am 16. Juli, fand die erste Generalversammlung des Vereins statt. Die Vereinsfarben grün und weiß und ein Jahresbeitrag von vier Mark für Erwachsene und 2,40 Mark für Kinder wurden beschlossen.

Etwa ein Jahr nach der Gründung weihte der damalige Bürgermeister, Ernst Hug, den neuen Sportplatz ein, der in 2000 Arbeitsstunden entstanden war. Es folgte ein Freundschaftsspiel gegen den FC Steinen. Weil ein Sportheim ganz oben auf der Wunschliste stand, wurde eine ehemalige Reichs-Arbeitsdienst-Baracke, gestiftet von der Gemeinde, zum Vereinsheim umgebaut. In den Jahren 1968/69 folgten ein Keller, ein Geräteraum und ein Ausschankraum. 1977/78 kamen massive Umkleidekabinen und Sanitäranlagen hinzu. Ein neuer Fußballplatz in Ost-West-Richtung wurde 1974 in Betrieb genommen.

Als offensichtlich wurde, dass der Rasenplatz der großen Belastung nicht mehr standhalten konnte, wagte sich der FC Hausen an sein größtes Projekt – die Erstellung eines Tennenplatzes. 10 000 Arbeitsstunden waren nötig, bis der Hartplatz im Mai 1982 eingeweiht werden konnte. Rund zehn Jahre später wurde das neue Sportheim gebaut, das im Oktober 1992 eingeweiht werden konnte.

Hausen (sc). Für sein 60. Jubiläum hat der FC Hausen ein umfangreiches Programm im Stockmatt-Stadion zusammengestellt, bei dem der Sport im Vordergrund steht. Auftakt ist am Freitag, 19. Juni, um 19 Uhr mit einem Festbankett (nur für geladene Gäste).

Weiter geht es am Samstag, 20. Juni, um 13 Uhr mit dem Spiel des FC Hausen gegen den FC Wallbach (D-Junioren, Kreisliga A). Um 14 Uhr kicken die Damen des FC Hausen gegen die U18-Damen-Mannschaft des SC Freiburg. Um 16.45 Uhr folgt das Traditionsblitzturnier der Landesligamannschaft von 1990 mit Beteiligung der FC Hausen- Altherren 2015, des FC HausenLandesligateams und des FC Schönau-Landesligateams.

Ab 20 Uhr gibt es im Festzelt Kabarett, Musik und Parodie mit Familie Fetschers „Zähnef(l)etschereien“. Einlass ist ab 19 Uhr, der Eintritt inklusive Tanz kostet im Vorverkauf elf und an der Abendkasse 13 Euro. Ab 21.30 Uhr ist Tanzabend mit „Warschins Scho“, der Eintritt beträgt sechs Euro.

Am Sonntag, 21. Juni, spielt ab 10.30 Uhr die Hebelmusik Hausen zum Frühschoppen. Außerdem ist Familientag mit Sponsorenlauf. Um 13.15 Uhr spielt der FC Hausen gegen den SG Wittlingen II (A-Junioren).

Hausen (sc). Passend zum 60. Geburtstag des FC Hausen, der am Wochenende vom 19. bis 21. Juni gefeiert wird, erstrahlt das Sportheim in neuem Glanz.

„Das alte Sportheim war marode“, erklärt „Bauchef“ Klaus Asal im Gespräch mit dem Markgräfler Tagblatt. Dach, Heizung und Sanitäranlagen seien in die Jahre gekommen. „Eine Generalsanierung war notwendig“, bekräftigt Vorsitzender Joachim Sprakties. „Das war alles aus den 50er Jahren, und es hat `rein geregnet“, so Asal.

Nach einigen Überlegungen habe der Hausener Architekt Harald Klemm einige Skizzen angefertigt. „Wir haben viel selbst in die Hand genommen“, sagt Asal. „Aus Kostengründen“, ergänzt Sprakties. Das komplette Dach und der Anbau wurden saniert, außerdem wurde isoliertes Trapezblech angebracht und eine Solaranlage installiert. Der Anbau mit den Toiletten wurde neu gestaltet – für Damen, Herren und behindertengerecht.

Außerdem wurde die komplette Heizanlage von Öl auf Erdgas umgestellt. „Das war ein riesiger Aufwand“, berichtet Asal. Der alte Ölbrenner sei dauernd kaputt gewesen. Die Leitung musste vom letzten Haus vor dem Sportplatz verlegt werden, und die freiwilligen Helfer gruben selbst den Boden auf. Des Weiteren wurde das Gebäude frisch gestrichen und zum Teil neu verputzt. Die Erneuerung der stark beanspruchten Duschen folgt zum Jahresende, in der Winterpause. Der Gastraum wurde ebenfalls frisch gestrichen und umgestaltet, die Kabinen wurden erneuert und eine große zusätzliche Kabine geschaffen.

„Das alles haben wir für unsere 500 Mitglieder gemacht, davon sind 190 Kinder und Jugendliche“, betont Sprakties. Die Malerarbeiten hätten überwiegend Senioren vorgenommen. „Insgesamt waren es 3200 Arbeitsstunden in Eigenleistung, ein Drittel davon wurde von den ,Oldies’ abgeleistet“, heißt es weiter. „Das ist heute nicht selbstverständlich, und ich finde das toll“, freut sich der Vorsitzende.

Die Renovierungsarbeiten haben den Verein rund 100 000 Euro gekostet. Zu Gute kam ihnen die Bausteinaktion. Am Gebäude wurde eine große Werbetafel angebracht, die aus 200 symbolischen Steinen besteht, die man zu je 50 Euro erwerben konnte. „Jeder konnte einen Baustein kaufen, ob Mitglieder, Freunde oder Gönner“, so Asal. Und sie übertrafen das gesetzte Ziel sogar, 230 Bausteine wurden verkauft und ergaben über 11 000 Euro. Sprakties und Asal loben das „große soziale Engagement“.

„Entstanden ist ein Schmuckstück“, schließt Joachim Sprakties zufrieden.

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