Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes wurde am Sonntag Pfarrerin Martina Weber-Ernst durch Dekanin Bärbel Schäfer in ihr Amt eingeführt. Von Klaus Brust Hausen. Der Sonntag, 9. Oktober, war ein Festtag für Hausen, Raitbach, Sattelhof und Schweigmatt, aber auch für die ökumenische Bewegung. Nach zweijähriger Probedienstzeit ist Martina Weber-Ernst (33 Jahre) seit 1. September offiziell Gemeindepfarrerin. Dekanin Bärbel Schäfer und mit ihr der Kirchengemeinderat Hausen-Raitbach, die Pfarrer Susanne Illgner und Kai Tilgner sowie die Assistenten Andrea Digeser, Armin Schweiger und Simon Klemm gestalteten den Einführungsgottesdienst, segneten Martina Weber-Ernst und sicherten ihr eine gute Zusammenarbeit zu. Den Grundton des Gottesdienstes gab nach dem festlichem Einzug mit erhebendem Orgelspiel der evangelische Singkreis Hausen unter der Leitung von Mathias Heftrich an mit der Motette „Du meine Seele singe“. Dekanin Schäfer traf mit dem Zitat aus Johann Peter Hebels „Neujahrslied“ – „Gebe dem, der über uns wägt mit rechter Waage, jedem Sinn für seine Freuden, jedem Mut für seine Leiden in die neuen Tage“ – ins Schwarze. Die Dekanin dankte allen, die in der Vakanzzeit Einsatz gezeigt haben. In ihren Einführungsworten ermunterte sie die vom Landesbischof berufene Seelsorgerin, der Gemeinde durch neue Impulse die Nähe zu Gott und seine Liebe zu den Menschen zu vermitteln. Schäfer umschrieb die Aufgabe der Kirche mit Martina Weber-Ernsts Namen für Diakonie (Heiliger Martin), Gemeinschaft (Netzwerk und Leben als Weber) und Zeugnis (Hingabe zu Fragen des Lebens mit Ernst). Dazu gehöre noch das Feiern, wozu in Hausen sicherlich oft Gelegenheit sei. Nach Überreichung der Urkunde, den Einführungsfragen an die Pfarrerin, die sie mit den Worten „Ja, mit Gottes Hilfe“ beantwortete, der Segnung und Sendung warteten alle gespannt auf die Predigt von Martina Weber-Ernst. Die Predigt war eine einzigartige Liebeserklärung, vorgetragen mit Humor. Von „Schmetterlingen im Bauch“, von „Schweben auf Wolke sieben“ sprach die Pfarrerin, und bekannte: „Ich habe mich total verliebt.“ In der heutigen Zeit erlebe man hohe Scheidungsraten, räumte Martina Weber-Ernst ein, auch den Verlust an langen Bindungen. Wer aber ehrlich miteinander umgehe, sich getragen wisse, Gott in sein Leben hineinlasse und durch die Auferstehung Jesu Hoffnung über den Tod hinaus habe, der werde ein erfülltes Leben führen können. Zum Schluss verriet die Pfarrerin, in wen sie verliebt sei (nicht nur in ihren Mann Andreas), sondern auch „in euch alle, in alle vier Teilgemeinden, in die Menschen, die Landschaft und den Kirchengemeinderat.“ „Der liebe Gott hat sich was dabei gedacht, als er uns ins unbekannte Wiesental brachte“, sagte Martina Weber-Ernst schmunzelnd und hofft, zuversichtlich nach vorne schauen und gemeinsam Ideen entwickeln zu können. Der Frage: „Geliebte Schwestern und Brüder, wollt ihr mit mir gehen, in guten und schweren Zeiten"“, folgte eine unüberhörbare und lautstarke Antwort der Gottesdienstbesucher: „Ja!“