Hausen im Wiesental Kritik an der Dimension des Bauvorhaben

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Planänderungen bei Mehrfamilienhaus sorgen für Debatte

Wie schon bei ihrem ersten „Auftritt“ im Gemeinderat, sorgte eine Bauvoranfrage für ein Projekt in der Bergwerkstraße auch bei der wegen zweier Planänderungen nötigen Wiedervorlage für Diskussionen im Gemeinderat.

Hausen (jab). Ein Nachbar kündigte aus dem Zuhörerraum heraus an, gegen das Vorhaben notfalls vor Gericht zu ziehen. Die Gemeinderäte indes gaben der Voranfrage unter Berufung auf die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit ihr Okay, bei einer Gegenstimme von Harald Klemm (Freie Wähler). Damit wiederholte sich das Abstimmungsergebnis, das es bereits bei der ersten Behandlung des Projektes in der Juni-Sitzung des Gemeinderates gegeben hatte.

Der Grundstücksbesitzer will hinter dem bestehenden Wohnhaus im rückwärtigen Teil seines Grundstückes (Bergwerkstraße 12) ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen bauen. Auf Forderung des Gemeinderates nach Erhöhung der Stellplatzzahlen wurde die Tiefgarage nun um vier Parkplätze vergrößert. Zudem soll das Dachgeschoss gegenüber den zuerst vorgelegten Plänen etwas verkleinert werden. Lage und Größe des geplanten Bausbleiben indes gleich.

An eben diesen Punkten entzündet sich denn auch die Kritik an dem Projekt. Anwohner monieren, die massive Bauweise füge sich nicht in die Umgebung ein: „Es ist einfach schade ums Dorfbild“, meinte eine Anwohnerin mit Blick auf den „Riesenklotz“. „Der Baukörper passt in Struktur und Länge an diese Stelle einfach nicht hinein“, erklärte auch Gemeinderat und Architekt Harald Klemm. Als Vertreter der Gegenposition verwies Bürgermeister Martin Bühler darauf, dass „Nachverdichten das Gebot der Stunde“ sei, um den Wohnraum zu schaffen, für den es nun mal „Nachfrage ohne Ende“ gebe.

Ein zweiter Kritikpunkt ist die Erschließung: Die Zufahrt zum rückwärtigen Teil des bereits bebauten Grundstückes muss zwischen den bereits bestehenden Häusern hindurchführen und rückt damit sowohl dem eigenen Haus als auch dem Nachbarn ziemlich nahe. An der schmalsten Stelle ist die Zufahrt gerade 2,75 Meter breit - „das reicht, um einen Hinterhof anzufahren, aber nicht als Zufahrt zu einer Baustelle oder zu einem Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage“, erklärte der Nachbar in der Sitzung und kündigte an, dies notfalls gerichtlich prüfen zu lassen. Beziehe man möglichen Gegenverkehr von ein- und ausfahrenden Autos mit ein, „funktioniert das so einfach nicht“, erklärte FW-Sprecher Harald Klemm, und auch SPD-Sprecher Harald Wetzel räumte ein, „die Zufahrt ist wirklich heiß.“

Verwaltung und Gemeinderat kamen in der Sitzung überein, die Prüfung der Zufahrt gegenüber dem Landratsamt Lörrach nochmals ausdrücklich zu fordern, erteilten der Voranfrage ansonsten aber das Einvernehmen.

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