Hausen im Wiesental „Passt nicht ins Hausener Ortsbild“

Markgräfler Tagblatt
So kann man sich die Dimension des Wohnblocks vorstellen. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Neubau: Widerspruch per Brief gegen das geplante Bauprojekt mit 13 Wohnungen

Von Saskia Scherer

Für eine Kontroverse sorgt derzeit in Hausen ein Bauvorhaben der Baugenossenschaft Familienwohnheim aus Lörrach. Diese möchte auf einem Grundstück zwischen den Wohnblocks in Hebel-, Bühlacker- und Bergwerkstraße ein vierstöckiges Flachdachgebäude errichten.

Hausen. Schon als das Bauvorhaben Ende Dezember im Gemeinderat auf der Tagesordnung stand, hätten die Standpunkte unterschiedlicher nicht sein können. Bürgermeister Martin Bühler fand es „für uns in Hausen sehr positiv“, während Harald Klemm kritisierte, dass es den Nachbarn zu dicht auf die Pelle rückt und ihnen das Licht nimmt. Bei zwei Gegenstimmen wurde das Bauvorhaben schließlich genehmigt (wir berichteten).

Im Rahmen der Nachbarbeteiligung hat Sylvia Philipp als Eigentümerin von Gebäuden in der Bergwerkstraße Einwände gegen das Projekt erhoben.

In ihrem Brief heißt es unter anderem, dass sich das geplante Vorhaben nicht in das Ortsbild des Hebeldorfs einfügen würde. „Der geplante Bau würde die Lebensqualität der Bürger im Oberdorf stark verschlechtern und eine wichtige, das Ortsbild prägende, Grünfläche zerstören.“ In Hausen gebe es bisher keine Wohngebäude mit Flachdach und keine Hinterhof- oder Innenhofbebauung.

„Das Vorhaben ist eindeutig zu wuchtig, das Grundstück völlig überbaut“, schreibt sie weiter. Zudem übersteige es die Traufhöhe der umliegenden Gebäude und sorge für eine Verschattung der Nachbargebäude.

Die Begründung, Hausen benötige bezahlbaren Wohnraum, sei nicht von Belang, da die Wohnungen nur Mitgliedern der Wohnbau zur Verfügung stehen würden und lediglich 60 Prozent für 8,50 Euro Kaltmiete zur Verfügung gestellt würden. Die restlichen 40 Prozent würden weitaus teurer sein. Es wird ein Vergleich aufgeführt: „Der Kaltmietzins in den betroffenen Gebäuden in der Bergwerkstraße liegt im Schnitt unter sechs Euro.“

Im Brief wird außerdem bemängelt, dass im neuen Baugebiet (Dellen III) nur Einfamilien- und Doppelhäuser geplant seien.

Auch Lärm und Abgase würden zunehmen. „Das widerspricht dem Gebot der Rücksichtnahme in erheblichem Maße“, heißt es. Außerdem werde die Parksituation, die bereits jetzt „völlig chaotisch“ sei, noch verschärft.

Der Platz werde außerdem für die Kommunikation der ganzen Blöcke im Umkreis genutzt. Dort würden Kinder spielen und auch als Grillplatze werde die Fläche von den Anwohnern benutzt. Auch Brandschutz sei bei der engen Bebauung ein Thema.

Alles in allem passe das Bauvorhaben nicht ins Ortsbild des traditionsbewussten Hebeldorfs. Sylvia Philipp bittet daher darum, das Bauvorhaben in Hausen abzulehnen.

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