Es kann sein, dass auch diese 650 Kubikmeter an Speichervolumen einmal volllaufen. Dann läuft das Wasser aus dem RÜB weiter in die „Wiese“, die unter diesen Umständen vom einfachen Fluss zur technischen „Vorflut“ wird. Dann sei das Wasser aus der Kanalisation aber schon so weit gereinigt und verdünnt, dass für das Gewässer keine Gefahr mehr bestehe.
Tatsächlich nämlich haben die RÜBs neben dem schieren Speichern die Aufgabe, das Wasser in Grundzügen zu reinigen: Während der Speicher- oder „Wartezeit“ sinkt der gröbste Schmutz nach unten und kann vor Ort abgegriffen werden (Sedimentation). Besonders dreckig wird es immer zu Beginn eines Regengusses, machte Leppert deutlich: Der sogenannte „Spülstoß“ ist ausgesprochen aggressiv, da hier der gesamte Schmutz von der Straße mitgespült wird. „Das ist um ein vielfaches schmutziger als das häusliche Schmutzwasser.“