Die ersten Jahre als Vorsitzende der Basler Hebelstiftung seien vor allem unter dem Vorzeichen des Jubiläums im Jahr 2010 gestanden, berichtet Mall-Grob von ihrer Arbeit in der Stiftung. Ein besonderes Anliegen sei ihr gewesen, Hebel auch bei einem jüngeren Publikum bekannt zu machen. So sei in Kooperation mit Design und Kunst-Studenten das Buch zum Jubiläum entstanden, das Hebels Leben und Werk in Form von Comiczeichnungen und Illustrationen aufgreift.
Das Jubiläumsjahr selbst sei von viel Öffentlichkeitsarbeit, vielen Veranstaltungen und Reden geprägt gewesen. Aber auch danach habe sie stets viel zu tun gehabt. „So sind die zehn Jahre schnell vorbei gegangen.“
Mall-Grobs Weg zu und mit Johann Peter Hebel spiegelte sich auch in den Texten wider, die die Preisträgerin am Ende des Abends vorlas. Die Geschichte eines Schneiders in Gottfried Kellers „Kleider machen Leute“ war Sinnbild für ihre Liebe zur Literatur, Hebels Geschichte „Das wohlfeile Mittagesseen“ ein Paradebeispiel der Moralvorstellungen des Dichters. Über die Fabel „Die ungleichen Regenwürmer“ von Franz Hohler, der die Hebelplakette 2014 erhalten hatte, schlug Mall-Grob einen Bogen zur aktuellen Auseinandersetzung mit dem Dichter. Freilich las Mall-Grob nicht in dieser Reihenfolge, denn das Werk des Dichters aus Hausen hatte im Hebeldorf selbstverständlich Priorität.
Den Vorsitz der Hebelstiftung hat Mall-Grob im vergangenen Jahr abgegeben. „Ich bin offen für das, was kommt“, sagt die Preisträgerin mit Blick auf ihre Pläne für die Zukunft. Dass ihr nächstes großes Projekt schon in den Startlöchern steht, ist an diesem Abend allen Besuchern klar.