Hausen im Wiesental Wohnungsbau für die Anschlussunterbringung

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Räte beschließen Bau von drei Mehrfamilienhäusern zur Flüchtlingsunterbringung im Hebeldorf

Hausen (ilz). In der Nähe des Wasserkraftwerks in Hausen werden drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 18 Wohnungen entstehen. Sie sollen als Anschlussunterbringung von Flüchtlingen dienen. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Wie alle anderen Gemeinden sei auch Hausen zur Unterbringung von Flüchtlingen verpflichtet, erklärte Bürgermeister Martin Bühler. Da dafür keine gemeindeeigenen Liegenschaften zur Verfügung stehen, sei die Bebauung auf dem Gelände der Firma Brennet die einzige Möglichkeit. Der Eigentümer tritt dabei gleichzeitig als Investor der Flüchtlingsunterkünfte auf. Die Gemeinde wird den Wohnraum anschließend anmieten. Da auf dem Gebiet allerdings die Ansiedlung von Industrie beabsichtigt war, seien soziale Anlagen im Bebauungsplan nicht vorgesehen.

Um den entsprechenden Beschluss zum Bau der Häuser fassen zu können, sei daher eine Änderung des Bebauungsplans „Bergwerk B“ notwendig. Der Tilgung der Passage im Bebauungsplan, durch die soziale Anlagen ausgeschlossen werden, stimmten die Räte einmütig zu und machten damit den Weg für die Abstimmung über den Bauantrag selbst frei.

Hermann Lederer betonte die Wichtigkeit der Flüchtlingsunterbringung, wies zugleich aber darauf hin, dass es bedauerlich sei, dass durch die Wohnbebauung eine Ansiedlung von Industrie im entsprechenden Gebiet nicht mehr möglich sei.

Matthias Pfletschinger stellte die Frage nach dem Bedarf für Flüchtlingsunterbringung im Hebeldorf.

Kurz gesagt, sei dieser vorhanden, erklärte Bürgermeister Bühler. Man gehe davon aus, dass der Gemeinde im Laufe des Jahres rund 40 Menschen zugewiesen würden. Etwa 20 Flüchtlinge seien der Gemeinde in der Vergangenheit bereits zugewiesen worden. „Das sind Menschen, die eine Bleibeberechtigung haben“, so Bühler. Damit einher gehe auch, dass die Geflüchteten die Möglichkeit hätten, ihre Familien nachzuholen. Vor diesem Hintergrund sei es schwer abzuschätzen, wie stark der Bedarf für Wohnraum zukünftig steigen werde, so der Bürgermeister. „Wir können die weltpolitischen Ereignisse natürlich nicht vorhersehen“, so das Gemeindeoberhaupt. Bei alle den „schrecklichen Dingen“ die sich derzeit jedoch weltweit ereigneten, sei es durchaus denkbar, dass die Gemeinde auch im kommenden Jahr eine ähnliche Anzahl an Menschen unterbringen müsse.

Auf die Aktualität des Bedarfs nach Flüchtlingsunterkünften wies auch Hauptamtsleiterin Andrea Kiefer hin. „Ab August kommen acht Menschen zu uns, und wir haben noch keine Ahnung, wie wir sie unterbringen sollen“, so Kiefer. Man werde sich noch einmal an die Bevölkerung wenden, und darum bitten, freiwerdenden Wohnraum für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung zu stellen, ergänzte Bürgermeister Bühler. Notfalls müsse man aber darüber nachdenken, Container für die Unterbringung anzumieten.

Dem Bauantrag für die drei Häuser stimmten die Räte schließlich geschlossen zu.

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