Inzlingen (rr). Bereits zum siebten Mal gestaltete Georgi Mundrov am Sonntagvormittag im Wasserschloss ein Neujahrskonzert. Nun sei es einmalig in der Welt, weil er mit der Zugabe beginne, meinte er bei der Begrüßung. Den Radetzkymarsch nutze er, um sich warm zu spielen und um dem Publikum Gelegenheit zu geben, sich warm klatschen. Nun galt es aber, Wien schleunigst zu verlassen und einmal in der Musik anderer Länder zu wühlen. Diesmal hatte er fröhliche und sehr melodiöse Stücke aus Frankreich, Spanien und Argentinien ausgewählt. Ein Konzertwalzer von Chopin, ein Menuett von Boccherini und schließlich ein Flamenco von Albinez erklangen. Allesamt weithin bekannte Stücke, doch Mundrov schuf besondere Spannung durch neue Variationen. In Agentinien schien er dann den Anker zu werfen, hier ließ er sich richtig aus und bot Tangos in vielerlei Formen. Sein Spiel war enorm vielfältig, manchmal schien es, dass er nicht nur auf dem Klavier sondern auch mit dem Klavier spielte. Höchst hörenswert war es, wie er Kompositionen, die in Orchesterfassung weltbekannt wurden, mit nur einem Instrument ebenso kraftvoll darbot. Mit einer sowohl sehr witzigen als auch enorm informativen Moderation führte er selbst durch das Programm. Mundrov, in Bulgarien geboren, versteht es, allein mit seiner malerischen Sprache das Publikum zu begeistern. Den Schlusspunkt setzte er mit Melodien von Astor Piazolla, der für ein Tango-Neujahrskonzert das ist, was Strauß für ein Walzerkonzert bedeutet. Mundrov begeisterte das Inzlinger Publikum. Unter den etwa 60 Zuhören saßen viele, die extra wegen ihm einen weiteren Weg auf sich nahmen. Veranstaltet werden die Neujahrskonzerte vom Verein zur Erhaltung des Wasserschlosses. Dessen Vorsitzender, Gustav-Adolf Schröder, freute sich über die Fortsetzung der Tradition.