Gemeinde Inzlingen springt ein

Von Manfred Herbertz

Inzlingen. Wie im März bekannt wurde, hat die Planungs- und Projektentwicklungsgesellschaft Dr. Eisele (PPE) mit Sitz in Rottenburg Insolvenz beantragt. Diese Gesellschaft hatte in Inzlingen das ehemalige Muchenberger-Areal, den so genannten Seidenhof, erworben, und nach der Erschließung vermarktet.

Insgesamt 15 Einfamilienhäuser entstehen dort inmitten des Dorfes. Die Erschließung des Areals ist weitgehend abgeschlossen. Jedoch sind einige Arbeiten noch immer nicht fertiggestellt. So fehlt unter anderem die Feindecke auf den Straßen im Erschließungsgebiet. Zudem sind die Verkehrszeichen noch nicht angebracht.

Bürgermeister Marco Muchenberger schätzt, dass für die Arbeiten noch insgesamt rund 19 000 Euro aufgewendet werden müssen. Zwar hatte man den Erschließungsträger mit einer Fristsetzung aufgefordert, die fehlenden Arbeiten zu erledigen, aber fast zeitgleich mit dem Ablauf der Frist erfolgte der Insolvenzantrag. Der Insolvenzverwalter hatte seinerzeit die Forderung der Gemeinde zurückgewiesen. Diese aber sei, betont Muchenberger im Gespräch mit unserer Zeitung, fristgerecht eingereicht worden. Derzeit laufe die Prüfung der Ansprüche, „und das kann sich ziehen“, erwartet der Bürgermeister.

Die Gemeinde wird jetzt einspringen und die Mittel für die restlichen Erschließungsarbeiten aufbringen. Etwa 12 000 Euro entfallen dabei auf die Feindecke, die laut Muchenberger Ende dieses Monats aufgebracht werden soll. Der Rathauschef unterstreicht, dass man mit dem Aufbringen der Feindecke abwarten wollte, bis die gröberen Arbeiten im Neubaugebiet weitgehend abgeschlossen seien. Dies sei jetzt der Fall.

Die in Schieflage geratene PPE betreibt Flächenrevitalisierung „aus einer Hand“ mit dem „Blick fürs Ganze“, so der Anspruch von Dr. Eisele. PPE hatte zudem vor einigen Jahren mit Erfolg das schwierige Gebiet „Auf Eggen“ in Lörrach-Stetten rekultiviert und einer hochwertigen Nutzung als attraktives Wohngebiet zugeführt.

Die Reaktivierung des Inzlinger Areals mit einer Fläche von knapp 8000 Quadratmetern und Umnutzung von rund 1300 Quadratmetern angrenzender Fläche stellte eine große Chance zur städtebaulichen Innenentwicklung dar. Es entstand dort ein Wohngebiet mit 15 Grundstücken, die dann auch sehr nachgefragt waren.

Auf dem Gelände stand einst die 1925 im Wasserschloss gegründete Kartonagefabrik von Jakob Muchenberger, die nach wenigen Jahren in den Seidenhof verlegt wurde. Der Betrieb ging zu Beginn des neuen Jahrtausends insolvent. Das Gelände lag seitdem brach.