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Inzlingen In trauter Runde

Die Oberbadische
Im Restaurant „Krone“ stellte sich Bürgermeister Marco Muchenberger (links) den Fragen der Zuhörer. Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Bürgermeisterwahl: Marco Muchenberger stellt sich beim CDU-Ortsverband Inzlingen vor

Von Tim Nagengast

Nur in kleinem Rahmen fand am Donnerstagabend die öffentliche Vorstellung von Marco Muchenberger beim CDU-Ortsverband Inzlingen statt. Zwar ist Muchenberger, der eine zweite Amtszeit anstrebt, der einzige Kandidat für den Chefsessel im Rathaus, ein wenig Wahlkampf führt der Gemeindeschultes aber trotzdem.

Inzlingen. Muchenberger hat eine eigene Wahlhomepage (www.marco-muchenberger.de) geschaltet, ein Flugblatt wird in Kürze im Waieland verteilt, und öffentliche Veranstaltungen gibt es ebenfalls. „Ich mache das auf jeden Fall, auch wenn es keinen Gegenkandidaten gibt“, sagt Muchenberger am Rande seiner Vorstellungsrunde im Nebenzimmer des Restaurants „Krone“. Er wolle zeigen, was in seiner ersten Amtszeit alles auf den Weg gebracht wurde und welche Erfordernisse er für die Zukunft sehe, hält der Bürgermeister(kandidat) fest.

Eingeladen hat der örtliche CDU-Verband. Und obwohl Vorsitzender Alexander Braun den Veranstaltungsbeginn „akademisch“ noch etwas hinauszögert: Die Runde wird nicht größer. Die Christdemokraten bleiben an diesem Abend nahezu unter sich. Nur acht Zuhörer sind gekommen, darunter sechs mit CDU-Parteibuch. Die Stimmung ist – typisch Inzlingen – familiär: Man kennt sich, man duzt sich.

Muchenberger ficht dies nicht an. Der 50-Jährige hat etliche Stichworte vorbereitet und macht sich Notizen, wenn Fragen aufkommen. Derer gibt es einige an diesem Abend. Zum Beispiel, ob man nicht eine Abdankungshalle bauen könnte. Auch ein Friedwald kommt als Vorschlag von Zuhörerseite. Ein Herr – „Marco, wenn du grad do bisch....“ – regt an, das Grün entlang der Ortsdurchfahrt zu stutzen, um das Wasserschloss besser sichtbar zu machen.

Es sind bisweilen Fragen, die auch im Rahmen der Bürgerfragestunde im Gemeinderat aufkommen könnten. Aber Muchenberger geht geduldig auf alle ein, hört zu, hakt nach, sagt seine Meinung und stellt immer wieder – auch indirekt – klar: Die mangels großer Gewerbesteuereinnahmen begrenzten Gemeindefinanzen lassen die Erfüllung größerer Wünsche einfach nicht zu. Muchenberger will seinen bisherigen Kurs fortsetzen, dabei sparsam wirtschaften, vorausschauend denken und eher langfristig planen.

Sehr wichtig ist ihm das bereits angestoßene Starkregenmanagement in Zusammenarbeit mit Riehen, Bettingen und dem Kanton Basel-Stadt. Auch das Gemeindeentwicklungskonzept für Inzlingen will der Rathauschef forcieren. Ein erster wichtiger Baustein war die Eröffnung des „Landmarktes“. Es gelte, die gute Infrastruktur der Wohngemeinde Inzlingen zu erhalten. Mit Gewerbe, Banken, Post, Einzelhandel, Lebensmittler, Metzgerei, Bäckerei, Schule, Kindergärten, Ganztagsbetreuung, stabilem Wasser- und Abwassernetz sowie intakten Straßen. Hierfür werde die Gemeinde unter seiner Ägide weiterhin tief in die Tasche greifen, ist Muchenbergers Äußerungen zu entnehmen. Es gelte, den Bedarf stets zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Heißt beispielsweise: Die Bedarfsplanung im Betreuungsbereich soll überarbeitet, das Kanalnetz weiterhin schrittweise saniert werden.

„Das Dorfentwicklungskonzept wird noch ein wichtiges Thema“, sagt Muchenberger in Richtung von CDU-Chef Alexander Braun.

Weitere Baustellen hat Muchenberger im Bereich von Breitbandinternet und dem öffentlichen Nahverkehr ausgemacht. Letzteren wünscht er sich deutlich ausgebaut, darunter den von vielen Seiten bemängelten Lückenschluss in Richtung Grenzach-Wyhlen oder eine noch bessere Anbindung hinab nach Riehen. „Alleine einen Bus bezahlen können wir als Gemeinde aber nicht. Es sind viele Gespräche notwendig, und diese finden auch statt. Wir wollen alles daran setzen, dass es zu Verbesserungen kommt“, deutet Marco Muchenberger an.

Er nutzt seinen knapp zweistündigen Auftritt bei den Christdemokraten auch für einen Rückblick auf jene ersten acht Jahre, als er von seinem Vorgänger Erich Hildebrand ein wohlbestelltes Feld übernommen hatte. Muchenberger will „das in der Vergangenheit geschaffene erhalten“, wie er nicht nur einmal einstreut an diesem Abend. Und seine Heimatgemeinde auf bewährte Weise in die Zukunft führen.

Der Rathauschef will, so ist zu spüren, in seiner zweiten Amtszeit für Kontinuität sorgen, für eine Politik der kleinen, aber wohlbedachten Schritte, stets in Kooperation mit dem Gemeinderat und dem genauen Blick auf die Kassenlage der Gemeinde.

Was die acht Gäste am Infoabend hörten, war weder aufregend noch war viel Neues dabei. Zum Ausdruck kam vielmehr: Die Menschen kennen ihren Bürgermeister und sind eigentlich zufrieden mit ihm. Wahrscheinlich sind deswegen auch kaum Zuhörer gekommen. Alexander Braun fand dies „trotzdem e weng schad“, wie er bekundete.

Man darf gespannt sein, ob bei Muchenbergers Vorstellung auf Einladung der örtlichen SPD mehr Bürger kommen werden. Der Termin steht noch nicht fest.

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