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Inzlingen Turbo-Internet ab dem 10. November

Die Oberbadische

Deutsche Telekom stellt Glasfaseranbindung für große Teile Inzlingens fertig / Bis zu 100 MBit möglich

Von Tim Nagengast

Inzlingen. Die Deutsche Telekom will in der Nacht vom 9. auf den 10. November in den von ihr versorgten Teilen Inzlingens das neue Glasfasernetz mit Vectoring-Technik in Betrieb nehmen. Damit erhalten weitere 1400 Anschlussnehmer im Dorf die Möglichkeit für schnelles Internet.

Im Oberdorf ist es auch heutzutage noch kein Vergnügen, das weltweite Datennetz zu nutzen. Maximal 1 MBit pro Sekunde: eine schnellere Übertragungsrate erreicht in weiten Teilen des Waielandes eigentlich niemand.

Fernsehen via Internet? Nutzung von Streaming-Diensten oder Online-Games? Für die meisten Inzlinger ist dies bisher nicht möglich beziehungsweise wird zum Geduldsspiel.

Ab dem 10. November soll dies anders sein. Dafür hat die Deutsche Telekom seit Anfang Mai allein in Inzlingen 8,7 Kilometer Glasfaser verlegt und 3,1 Kilometer Tiefbauleistungen erbracht, wie Regio-Manager Christopher Beußel gestern vor Ort vorrechnete. Zudem habe das Unternehmen 800 000 Euro aus eigener Tasche finanziert, um die Wasserschlossgemeinde ans Glasfasernetz anzubinden.

Zumindest den Teil des Dorfes zwischen der Schlossstraße und in etwa dem alten Zollhaus. Das Unterdorf wird nämlich bereits durch ein Privatunternehmen mit Glasfaser versorgt (Firma Stiegeler). „Wir als Telekom erreichen mit unserem Netz etwa 1400 Haushalte, also zwei Drittel des Dorfes“, sagte Beußel.

Um dies zu gewährleisten, hat die Telekom sieben neue „Multifunktionsgehäuse“ im Dorf errichtet. Diese werden – datenverlustfrei – mit Glasfaser „angefahren“. Ab den „Kästen“ allerdings führt das klassische Kupferkabel in die Häuser der Endverbraucher. „Aber dank des Vectorings kann der Internetnutzer trotz Kupferkabels Übertragungsraten von 100 MBit pro Sekunde erreichen“, stellt Beußel in Aussicht.

Die Glasfaserkabel sind also verlegt, die „Kästen“ stehen auch. Dennoch kann die Telekom ihr Netz noch nicht „hochfahren“. Denn jetzt gilt es, die aktive Technik einzubauen. Dazu gehört als Herzstück der „MSAN“ („Multi Service Access Note“). Er nimmt die via Glasfaser gelieferten Datenpakete entgegen und verteilt sie auf die Kupferkabel der Kundenanschlüsse – und umgekehrt. Des Weiteren beherbergen die „Kästen“ die Stromzufuhr, Belüftung, Steckplätze, Signalverteiler und ein Alarmsystem. All diese Dinge sind noch einzubauen, ehe es in Inzlingen losgehen kann. Geplant ist hernach ein „Stresstest“, um zu prüfen, ob wirklich alles wie gewünscht funktioniert. In der Nacht zum 10. November soll dann das Glasfasernetz in Betrieb gehen.

Vorab plant die Deutsche Telekom, ihr Projekt im Inzlinger Gemeinderat vorzustellen. Und eine noch zu terminierende Bürger-Informationsveranstaltung ist ebenfalls vorgesehen.

Eine Premiere gab es derweil gestern für Bürgermeister Marco Muchenberger. Er durfte nach eingehender Instruktion durch die Telekom-Vertreter Thilo Schwab, Manuel Itt und Michael Wirbser zwei Glasfasern miteinander verschweißen. Ins Auge fiel dabei, dass diese Fasern nicht einmal die Dicke einer Angelschnur haben – und dennoch jeweils 400 Haushalten „vollen Highspeed“ garantieren sollen.

Muchenberger jedenfalls war voll des Lobes: „Die Arbeiten liefen reibungslos“, attestierte er den Telekom-Leuten. Auch der Werkhof sei involviert gewesen. Die Versorgung mit Glasfaser bedeute für die Wasserschlossgemeinde einen Schritt nach vorn. Der Rathauschef sprach ferner von einem „wichtigen Strandortfaktor“. Christopher Beußel wiederum dankte der Gemeinde Inzlingen für das jederzeit „pragmatische“ Vorgehen. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung sei wunderbar unkompliziert.

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