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Kandern „2015 war ein supergutes Honigjahr“

Weiler Zeitung
Jürg Dörflinger vom Imkerverein Kandertal (links) mit vielen neuen Jungimkern: Die Imkerei zieht jedes Jahr mehr Interessenten von Imkerkursen an. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Bienenzucht: Der Imkerverein Kandertal hat seine Jungimker ausgezeichnet / Für mehr blühende Wiesen

Von Jutta Schütz

Die Imkerei gewinnt im südlichen Markgräflerland an Zuspruch und Interesse: Der Imkerlehrgang des Imkervereins Kandertal mit dem Vorsitzenden Jürg Dörflinger war überaus erfolgreich. 18 Jungimkerinnen und Jungimker haben nun die Qualifikation erworben, selbst die Imkerei zu betreiben.

Kandern-Sitzenkirch. Jeder von ihnen startet nun mit einem Bienenvolk und hofft auf eine erste kleine Honigernte im kommenden Jahr.

Mit dabei war der zwölfjährige Christian Schley aus Bad Bellingen-Hertingen, bei dem sich viele Familienmitglieder für die Imkerei interessieren.

Wie viel Spaß die Imkerei machen kann, berichtete Dörflinger bei der Verleihung der Urkunden an die Jungimker im Gasthaus „Engel“ in Sitzenkirch. „Eine der Teilnehmerinnen am Lehrgang aus den vergangenen Jahren hat mittlerweile 40 Völker“, berichtete er nicht ohne Stolz. Und die Jungimker hielten auch eine Überraschung für ihren Lehrer bereit. Sie hatten für ihn bei einem Steinmetz ein Familienwappen anfertigen lassen.

Übrigens: Zur Bienenstation des Vereins kamen in diesem Jahr 60 Kindergartenkinder. „Das Interesse der Schulen vermisse ich ein bisschen, vielleicht stört die Schüler die Weglänge, die sie bis zur Station laufen müssen“, sagte Dörflinger. Im nächsten Jahr müssen an der Bienenstation verschiedene Reparaturen erfolgen, das wird eine größere Sache, für die wir noch Helfer brauchen“, meinte der Imker.

Dass die Imkerei so viel Interesse erfährt, freut Dörflinger. Die Imkerkurse haben sich durch Zeitungsberichte und Mundpropaganda herumgesprochen, teilt er mit. Demnächst könnte sogar ein Bienenzuchtkurs über den Landkreis stattfinden.

Trotzdem hat der Verein auch Sorgen. „Im Landkreis gibt es immer weniger blühende Wiesen mit einer großen Artenvielfalt oder auch kleinere Blühflächen generell. Da möchten wir zusammen mit dem BLHV etwas machen. Es ist schon einmal positiv, dass zumindest an den Ackerrandstreifen wieder mehr blühende Pflanzen stehen, aber durch die Zusammenarbeit von Landwirten und Imkern könnte noch mehr daraus werden“, hofft Dörflinger.

Er weist auch darauf hin, dass das Spritzen der Obstanlagen nach Vorschrift vor oder nach Sonnenaufgang erfolgen soll. „Leider gibt es immer noch einige Landwirte, die mittags spritzen. Ich habe das im Eggenertal gesehen“, teilt er mit. Tagsüber aber sind die Bienen unterwegs. Der Zucker im Spritzmittel verklebe ihnen die Flügel und sie können nicht mehr fliegen und sterben.

2015 war „ein supergutes Honigjahr, vor allem beim selteneren Wald- und Tannenhonig, da sollte man sich eindecken, denn diese Honigsorten gibt es nicht jedes Jahr“, berichtet der Imker. Alle Honigsorten, die der Verein hat untersuchen lassen, haben eine Top-Qualität. Nicht nur in der Bergregion um Kandern, sondern auch im Rheinvorland sei die Honigausbeute gut gewesen – Linden- und Akazienhonig sind dort hervorragend ausgefallen. Das trockene Jahr hat den Bienen gut getan. Krankheiten konnten sich kaum entwickeln, teilt Dörflinger mit.

Weitere Informationen: Ein neuer Jungimkerlehrgang startet im Frühjahr; Informationen und Anmeldung bei Jürg Dörflinger, Tel. 07626/204, E-Mail: jdoerflinger@gmx.net

Angelika Andres (Schliengen), Birgit Brehm (Sitzenkirch), Christine Bruder (Lörrach); Anne und Roman Hadelko (Kandern), Albert Steiner (Ötlingen), Klaus Radzicki (Hammerstein), Jörn Richter (Sitzenkirch), Herbert Opitz (Efringen-Kirchen), Christian Hellwig (Holzen), Heinrich und Gerlinde Kühndorf (Kandern), Olaf Ulrich (Wintersweiler), Brigitte Richter (Kleines Wiesental/Sallneck), Paul Heckel (Riedlingen), Hans-Peter und Christian Schley (Hertingen) und Alexander Wacker (Feldberg).

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