Kandern (ag). Rund 400 Personen sind am Sonntag zu der Veranstaltung „Momente der Besinnung“ in die Stadtkirche gekommen, die sich gegen die Kundgebung der Pegida Dreiländereck richtete, die zeitgleich auf dem Blumenplatz stattfand. „Von dieser großen Resonanz waren wir alle überrascht“, sagte gestern auf Nachfrage Bürgermeister Dr. Christian Renkert, der gemeinsam mit dem Gemeinderat zu der Veranstaltung aufgerufen hatte. „Es freut uns, dass der Rückhalt so groß war und wir die Stimmung innerhalb der Bevölkerung so gut getroffen haben“, erklärt Renkert und spricht auch von einer „großen Genugtuung“ darüber. Dennoch denkt der Bürgermeister, dass die Veranstaltung in der Kirche eine einmalige Aktion bleiben wird. Sollten sich die Demonstrierenden als unbelehrbar erweisen und wiederkommen, müsse man schauen, wie man dann darauf reagiere, sagt er. Wie stark der Konsens innerhalb der Bevölkerung darüber ist, dass man Pegida im Städtli nicht haben will, zeigt auch eine weitere Aktion, die mehr im Stillen vonstatten ging: An der Unterschriftensammlung gegen die Kundgebung der Pegida Dreiländereck in Kandern haben sich bis zum Sonntagabend insgesamt 552 Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Die Unterzeichner haben auch Geld gespendet, mit dem die Zeitungsanzeigen zur Unterstützung des Aufrufs des Gemeinderats finanziert werden konnten. Bei den „Momenten der Besinnung“ in der Stadtkirche am Sonntagnachmittag wurde mit Unterstützung von Wolfgang Sprich aus Kandern, der Apfelsaft und Obstbrand aus eigener Herstellung gespendet hat, außerdem ein Punsch- und Glühweinausschank organisiert, der nochmals eine erkleckliche Spendensumme eingebracht hat. Auf diese Weise ist es nun möglich, der Flüchtlingshilfe in Kandern eine Unterstützung von insgesamt 700 Euro zukommen zu lassen.