Kandern August Macke – neu interpretiert

Weiler Zeitung
Das Kunstprojekt der Werksiedlung St. Christoph und der August-Macke-Schule geht in die nächste Runde. Foto: Ines Bode Foto: Weiler Zeitung

Kunstaustellung: Projekt von Werksiedlung St. Christoph und August-Macke-Schule

Kandern (ib). Mit dem Leitspruch „Macke, die nächste!“, ließe sich das Kunstprojekt zwischen der Werksiedlung St. Christoph und der August-Macke-Schule überschreiben, das erneut auf einen Höhepunkt zusteuert – morgen, Donnerstag, 30. Juni, ist Vernissage im Café „Glashaus“ in Lörrach.

2014 wurde der 100. Todestag des großen Malers August Macke gewürdigt. Ein damals von der Werkssiedlung initiiertes Malprojekt läuft immer noch auf vollen Touren. „Macke am laufenden Band“, freute sich Waldtraud Hauck, die als Kunsttherapeutin bei der Christophorus-Gemeinschaft tätig ist und mit einer bunt gemischten Gruppe kunstinteressierter Bewohner zwischen 25 und 50 Jahren in die Schule kam.

Emsig wurde dort in mehreren Treffen auf die Ausstellung am Chesterplatz hingeschafft. Auf konzentrierte Art ging’s voran, trotzdem herrschte lockere Stimmung. Am großen Tisch in der Mitte des Klassenzimmers für Kunst standen Obst und Getränke bereit.

An den Staffeleien arbeiteten Zweier-Teams aus Werksiedlung und Schule. Fünf Mädchen aus den 7. und 8. Klassen, die ihr für das Projekt geeignet erschienen, habe sie angesprochen, berichtete die Schulsozialarbeiterin Cynthia Dörfler. Die anfängliche Spannung zur Frage, wie man am besten miteinander umgeht, war rasch beseitigt. „Die Bewohner haben uns echt abgeholt“, zeigt sich Dörflinger begeistert. Im Nu war der Kontakt hergestellt.

Waldtraud Hauck spricht von „erfahrbarer Inklusion“, mit viel Eifer seien ihre Schützlinge dabei. Sie erzählt von der Ursprungsidee ihrer Einrichtung, sich am Macke-Jahr 2014 zu beteiligen mit folgender Vorgehensweise: die Akteure suchten sich ein Original und interpretieren es auf ihre Weise neu. Die Werke wurden dann im Rathaus ausgestellt.

Nächster Höhepunkt ist nun die öffentliche Präsentation im Lörracher „Glashaus“. Das Motto lautet: „Schau hin – wo du siehest nicht …“. Genau hinschauen und zudem Farben und Konturen möglichst exakt zu übertragen, so lautete eine Anforderung des Projekts. Per Los wurde entschieden, wer sich mit wem ein Bild vorknöpft, gemeinsam ausgewählt aus einem Büchlein mit Macke-Werken. Zum Einsatz kamen Stifte aus Pastell- und Ölfarbe.

Lena und Anke gefielen Mackes „Blumen im Garten“, entstanden 1911, das eine Clivia und eine Pelargonie zeigt. Die Adaption weist viel Ähnlichkeit auf, und ist es wert, dass Lena den Zwischenstand mit dem Handy festhält.

Ein paar Meter weiter sind Beate und Anna-Lena mit dem „Modefenster“ beschäftigt. Gern widmete sich der begnadete Maler den Menschen, malte in Paris und der Schweiz elegante Frauen vor Auslagen. Eine bunte Szenerie, an der sich die quirlige Beate und Anna-Lena versuchen, eine Frau mit Kind steht vor einem Geschäft, im Hintergrund flaniert ein Pärchen. Jede Menge kleine, teils geometrische Flächen zu schraffieren, gilt es beim „Pierrot“ als Gegenspieler des Harlekins. Das Gemälde entstand 1913. Ziemlich schwer sei der Gaukler Pierrot, meinen Stella und Patrick, die jedoch optimistisch sind und ihr Bestes geben.

Patrick und Axel sind die beiden Herren der Runde. Axel mag Geometrie, meint Waldtraud Hauck mit einem Zwinkern, mehrfach zückt er das Metermaß. Axel vertraut auf seine Fantasie, kreiert ein eigenes Motiv voller metrischer Gebilde.

  Vernissage ist am Donnerstag, 30. Juni, um 18.30 Uhr: „Kunst im Glashaus“ Lörrach, Motto „Schau hin – wo du siehest nicht …“

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