Kandern Austausch in Gesundheitsfragen

Weiler Zeitung
Hagebutte-Testessen mit Cornelia Dziedzina-Langrock (rechts) bei der Auftaktveranstaltung für das Gesundheitsforum Kandern. Foto: Alexan-dra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Online-Plattform: In Kandern hat sich ein Gesundheitsforum gegründet / Spannende Auftaktveranstaltung

Von Alexandra Günzschel

Ein ambitioniertes Projekt ist in Kandern am Mittwoch mit einem Kräuterspaziergang als Auftaktveranstaltung an den Start gegangen. Es soll ein Forum gegründet werden, das Angebote im Bereich Gesundheit online miteinander vernetzt. Initiator und Ideengeber ist der Kommunikationsfachwirt Mick Enzenross.

Kandern. Unterstützt wird das Projekt von Bürgermeister Christian Renkert, der die zehn Teilnehmer des Kräuterspaziergangs am Mittwochnachmittag vor dem Rathaus begrüßte. Mit im Boot ist außerdem die Heilpflanzenexpertin Cornelia Dziedzina-Langrock. Sie leitete die Exkursion rund ums Rathaus.

Entstehen soll eine interaktive Plattform, die nicht nur Informationen bereithält, sondern auch Gelegenheit zum Austausch gibt. Dafür will Enzenross auch vorhandene Netzwerke wie Facebook und Twitter nutzen. Auf die Facebook-Seite zum Gesundheitsforum Kandern kann nun zurückgegriffen werden. Die Internetpräsenz ist noch im Aufbau.

„Die Plattform soll seriös werden. Das ist mein Anspruch“, erklärt Enzenross im Gespräch mit unserer Zeitung. Um Scharlatane fern zu halten, die sich in der Gesundheitsbranche eben auch zuhauf finden, wird das Gesundheitsforum Kandern frei gehalten von kommerziellen Angeboten.

Mit dabei war gestern auch die neue Leiterin der Volkshochschule Kandern, Christina Fräulin. Denn die VHS mit ihren vielen Gesundheits- und Bewegungsangeboten ist geradezu prädestiniert als Partner für die Plattform. Die einzelnen Referenten und Kursleiter müssten aber zunächst gefragt werden, erklärte Fräulin auf Nachfrage.

Nicht mehr gefragt werden musste Cornelia Dziedzina-Langrock, die gleich mehrere Gesundheitsspaziergänge über das VHS-Programm anbietet. Der erste führte die Teilnehmer am Mittwoch vom Rathaus zur Kander, wo die Expertin auf Pflanzen im Uferbereich aufmerksam machte, die nur auf den ersten Blick unscheinbar wirkten.

Der Spitzwegerich zum Beispiel präsentiert sich bei genauerem Hinsehen „im Nadelstreifenanzug“ und kann laut der Kräuterexpertin bei Bürohusten durch trockene Luft Wunder bewirken. Dafür muss man nur zwei, drei kleine Blätter in kaltes Wasser zupfen und warten, bis alles so richtig schleimig wird. Dann kann der Spitzwegerich löffelweise „genossen“ werden. „Schmeckt nicht, aber hilft“, versicherte die Exkursionsleiterin.

Erstaunlich gut schmecken dagegen Hagebutten, die neben viel Vitamin C auch Capsaicin enthalten, das die Durchblutung anregt und als Rheumamedikament Verwendung findet. Cornelia Dziedzina-Langrock konnte einige der Teilnehmer zu einem Testessen überreden.

Nicht lange suchen musste die Kräuterexpertin auch nach der Gundelrebe mit ihrem herzförmigen Blatt, ebenfalls eine altbekannte Heilpflanze. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt an wirksamen Pflänzchen auf nur wenigen Quadratmetern.

Dziedzina-Langrock wird über die VHS noch weitere Gesundheitsspaziergänge anbieten, außerdem referiert sie über die Funktionsweise von Gelenken und lädt zu schwungvollen Bewegungskursen ein. Als nächster Gesundheitsspaziergang steht am Mittwoch, 11. Oktober, ein Ausflug in den Wald an. Im Mittelpunkt stehen dabei wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, warum Waldluft so gesund ist.

Mit Einführung des Gesundheitsforums Kandern dieser Tage wünscht sich Mick Enzenross, dass jeder Bürger erkennen kann, wie wichtig der Austausch und die Diskussion über Gesundheitsfragen sind.

Bürgermeister Christian Renkert wird die Schirmherrschaft für das Projekt übernehmen.

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