Kandern „Chanderli“ soll noch in diesem Jahr wieder fahren

Weiler Zeitung

Kandertalbahn: Rückblick: Weniger Rauch durch bessere Kohle / Bahnsteig in Binzen wird neu gestaltet

Kandern (ag). Bei der öffentlichen Versammlung des Zweckverbands Kandertalbahn gab der Oberste Betriebsleiter Jürgen Lange einen Rückblick und einen Ausblick auf die Aktivitäten der Museumsbahn. 23 000 Fahrgäste wurden ihm zufolge im vergangenen Jahr gezählt. Das waren weniger als im Vorjahr. Lange führt dies darauf zurück, dass zum Auftakt der Saison wegen eines technischen Defekts an drei Sonntagen der Dieseltriebwagen eingesetzt werden musste. Das sei für die Fahrgäste weniger attraktiv gewesen als die Dampflok, erklärte er.

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 72 Betriebstage mit 301 Zugfahrten. Das bedeutete für die Mitarbeiter 273 Dienstschichten und 2200 Arbeitsstunden im Betrieb. Dazu kamen noch einmal rund 5000 Arbeitsstunden in der Werkstatt. Wegen überraschender Schneefälle mussten Bäume im Gleis beseitigt werden. Hinzu kamen Gleisbauarbeiten bei Hammerstein und Wittlingen.

Eine insbesondere für die Bürgerinitiative „Zukunftsfähige Kandertalbahn“ wichtige Neuerung im vergangenen Jahr war der Umstieg von polnischer auf hochwertige Walliser Kohle. Die Anwohner bestätigten bei der Verbandsversammlung am Donnerstag noch einmal, dass sich ihre Situation deutlich verbessert habe. Jürgen Lange drückte die doch einschneidende Veränderung so aus: „Es raucht nicht mehr. Einige Fahrgäste fragen schon, ist’s eine Dampflok?“

Im Mai fand im historischen Postwagen der Kandertalbahn eine Hochzeit statt. Der Waggon ist schon seit einigen Jahren offiziell als Standesamt zugelassen.

Weniger erfreulich war 2016 ein Verkehrsunfall mit der Kandertalbahn am Bahnübergang in Binzen. „Ausgerechnet an einem technisch gesicherten Bahnübergang – dabei haben wir auch viele ungesicherte“, wunderte sich Lange.

Weitere Aktivitäten sind für das laufende Jahr geplant oder sollen bald zum Abschluss gebracht werden. Der Bahnsteig in Binzen wird neu gestaltet und auch beleuchtet. Eine kleine Bahnhofshütte wird zu diesem Zweck derzeit restauriert. In Kandern soll zu Dekorationszwecken ein historischer Bockkran wieder aufgestellt werden.

Des Weiteren sind einige Reparaturen im Gang: So soll der Behelfspersonenwagen für zusätzliche Sitzplätze restauriert werden. Und auch die Lok 7, mittlerweile Eigentum des Kandertalbahnvereins, wird repariert. Besonders erfreulich: Die Lok 30, das eigentliche „Chanderli“, soll nach Reparaturarbeiten noch in diesem Jahr wieder zum Einsatz kommen.

Als weitere Projekte für 2017 nannte Lange die fortlaufenden Gleiserneuerungsarbeiten (1000 Meter), einen Brückenbalken in Wollbach sowie Gespräche mit der Bahn – zum einen wegen des Anschlusses in Haltingen, um im Zuge der dortigen Baumaßnahmen nicht von der Rheintalstrecke abgehängt zu werden, zum anderen soll versucht werden, in weiten Teilen Befreiungen vom Eisenbahnregulierungsgesetz für die Kandertalbahn zu erwirken.

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