Kandern Dem Kino ein Gesicht gegeben

Weiler Zeitung
Horst Brenneisen war acht Jahre lang Vorsitzender des Kommunalen Kinos Kandern. Bei der Jahreshauptversammlung am Mittwoch wird er nicht mehr kandidieren. Auf unserem Foto wirbt er für das Kinoprogramm im ersten Halbjahr 2015. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Horst Brenneisen, Vorsitzender des Kommunalen Kinos Kandern, zieht sich aus dem Vorstand zurück

Von Alexandra Günzschel

Kandern. „Der Herr Kino verlässt uns.“ So bringt es Jutta Quasnowitz, zweite Vorsitzende beim Kommunalen Kino Kandern, auf den Punkt. Und auch Horst Brenneisen bestätigt, schon mal mit den Worten „Da kommt ja das Kino Kandern“ begrüßt worden zu sein. Nach acht Jahren wird der allseits bekannte Vorsitzende nicht mehr für den Vorstand kandidieren.

Dies gab Horst Brenneisen im Vorfeld der Mitgliederversammlung bekannt, die am Mittwoch, um 19 Uhr im Kino Kandern stattfinden wird. Ein Mitglied des Vorstands hat bereits angekündigt, für den Vorsitz kandidieren zu wollen.

Der Vorsitzende spricht von „einer Menge Aufbauarbeit“, die in den vergangenen acht Jahren vom Trägerverein geleistet wurde. Nun sei er 67 Jahre alt und wolle kürzer treten. Brenneisen begründet diesen Schritt aber auch damit, die Vereinsarbeit in jüngere Hände geben zu wollen. Ab und zu müsse es einen Schnitt geben, damit es wieder neue Ansätze geben kann, findet er. Denn der Vorsitzende bestimme im Wesentlichen doch die Grundrichtung.

Ursprünglich hatte man vor acht Jahren nur die Gründung eines Fördervereins geplant, schon nach zwei Monaten war man ein Trägerverein, bald darauf Kinobetreiber. Ein wenig Unterstützung gab es in der Anfangszeit von Vorgänger Michael Karg. Aber schon bald kam mehr und mehr Arbeit auf den neuen Verein zu, der mittlerweile zu einem Betrieb mit sechs geringfügig Beschäftigten geworden ist. So kümmert sich zum Beispiel Susi Eichin um die nicht unerhebliche Büroarbeit, während Alex Müller-Klemm für den Kontakt mit den Verleihfirmen verantwortlich zeichnet. Aber auch Vorführer und Personal für die Kasse werden gebraucht.

„Die Aufgaben werden nun neu verteilt“, kündigt Jutta Quasnowitz an. Denn alle Vorstandsmitglieder sind voll berufstätig und werden daher Schwierigkeiten haben, so viel Zeit zu investieren, wie Horst Brenneisen es getan hat, dessen Ruhestand mit der Vereinsgründung zusammenfiel. Horst Brenneisen wird aber weiter Vereinsmitglied bleiben und bei Bedarf beratend zur Seite stehen. Auch das Projekt Kinder- und Jugendfilmtage wird er weiter betreuen.

„Wir sind damals mit Naivität rangegangen, waren aber auch mutig“, ist sich das Vorstandsduo im Rückblick einig. Aus Liebe zum Kino und zum Film ist Horst Brenneisen diese Aufgabe angegangen. „Ich konnte mir selber Filme aussuchen“, nennt er eines seiner Motive. Ein anderes beschreibt er so: „Ich liebe Projekte, bei denen man etwas aufbauen kann.“ Bei allem Anspruch an das Niveau hat Brenneisen aber auch immer darauf geachtet, dass sich das Kino trägt.

„Es hat Spaß gemacht“, sagt der „Herr Kino“ rückblickend und meint als Improvisationstalent gerade auch solche Dinge, die nicht so reibungslos vonstatten gingen. Da lief schonmal ein Film rückwärts, weil er nicht vorgespult war und „Eiger Nordwand“ durfte das Publikum wegen eines technischen Defekts bei realistischen 15 Grad genießen.

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