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Kandern Der Nachname immer zuerst

Weiler Zeitung
Gemütliche Runde: der Karle-Tag in Kandern Foto: Ines Bode Foto: Weiler Zeitung

Karle-Tag: Wenn Namensvettern sich zum Feiern treffen

Kandern (ib). Der 28. Januar ist der „Karle-Tag“, womit sich die namentliche Anhängerschaft stets einen zusätzlichen Feiertag genehmigt – das jüngste Treffen fand in der „Sonne“ statt.

Ein guter Tropfen, gutes Essen und ebensolche Gespräche begleiten das Ereignis, wie „Ober-Karle“ Karl-Friedrich Stammler aus Tannenkirch mitteilt. Das Datum gehe auf „Karl den Großen“ zurück, und war dessen Todestag (der Bruder hieß übrigens Karlmann).

Willkommen sei laut Stammler jeder Namensvetter, vom klassischen Karl und modernen Carl bis hin zu den vielen Varianten wie Karlheinz oder Karl-Georg. Gern gesehen seien auch Frauen, die etwa Karla oder Karoline heißen. Stoßen Damen anderen Vornamens zu der Runde hinzu, werden sie kurzerhand umgetauft, schmunzelt Stammler, für die eigenen Frauen gelte das allerdings nicht, erklärt er mit Augenzwinkern die Regeln.

Früher fanden sich zum Karle-Tag an die 30 Namensvettern ein, heute seien es bestenfalls noch 20. Der Name rangiere bei jungen Eltern zwar nicht gerade vorn, aber „er chunnt widder“, gibt sich der Ober-Karle überzeugt. Eingefunden hatten sich dann auch jüngere Semester und ältere Herrschaften aus der Region.

Der häufigste Name sei Karl Weber, so war zu erfahren. Die stärkste Abteilung bilden die Tannenkircher Karles. Gar mit drei Generationen vertreten waren die Webers, am Tisch saßen Großvater, Vater und Sohn. Junior „Karlfrieder Ingo Weber“ ist 29 Jahre alt und hat sich längst gewöhnt an seinen Namen.

Wie man die zahlreichen Karles auseinander hält? Ganz einfach: zuerst der Nachname. So teilt dann „Hinte Karle“ mit, dass er an dem Abend einige treue Kollegen vermisse. Besondere Freude kam auf, als sich „Weber Karle“ aus Riedlingen einfand, er gehört zu den Initiatoren der heiteren Gesellschaft.

Wiederbelebt wurde die Tradition aus den 20er Jahren Mitte der 70er Jahre. Auch aus Weil am Rhein und dem Nachbarrevier Maugenhard hätten sich schon Karles eingefunden, wobei die Schliengener ihren eigenen Kreis pflegten.

Stammler verrät, dass er seine Position als Ober-Karle im nächsten Jahr 20 Jahre innehabe. In lebhafter Erinnerung ist ihm die Ernennung vor 19 Jahren geblieben: Einstimmig sei er in Abwesenheit – „ich war kurz auf dem WC“ – gewählt worden, lacht er. Ausgeheckt wurde dies offenbar von seinem Vorgänger „Kühn Karle“.

Launig fällt weiter die Antwort auf die Frage nach einem besonderen Karle-Treffen aus: Es dauerte länger als gewöhnlich und war von Unternehmungslust begleitet, um beim Morgenkaffee in einer Raststätte in Binzen zu enden.

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