Kandern-Riedlingen (ouk). Der gemischte Chor Riedlingen und der Markgräfler Männerchor gaben am Samstag in der alten Schule Riedlingen ein Frühjahrskonzert. Mit einem bunten Strauß an Liedern und spürbarer Freude sangen sie vom Erwachen der Natur, von der Lebenslust und der Sehnsucht, die zu dieser Jahreszeit dazu gehören. Der Chor trat zum ersten Mal mit Simone Müller-Moore auf. Mit dem poetischen Lied „Das Glöckchen“ begrüßte der gemischte Chor seine Zuhörer im vollbesetzten Saal. „Und schöne Zeit verkündet es mit seinem Silberton. Es ruft: Der Lenz ist da. Der Winter ist entflohn“, heißt es darin. Der kleine Chor mit etwa 15 Frauen und Männern besang die schöne Jahreszeit bewegt und mit fröhlicher Leichtigkeit. Da erklang das bodenständig alemannische Liebeslied „Rechte Liebi“ genauso wie ein peppig-flottes Medley mit Liedern des Amerikaners Stephen Foster. Frühjahr und Heimat Der Markgräfler Männerchor, den Birte Niemann seit zehn Jahren dirigiert, besang Frühjahr und Heimat, Wein und Lebensfreude mit gefühlvoller Dynamik und einem Schuss Humor. Im Lied „Wir sind die Könige der Welt – wir sind’s durch unsere Freude“ brachten die Sänger ihr Lebensgefühl überzeugend zum Ausdruck. Im Lied „Der Schwarzwaldsänger“ klangen aber auch leisere Töne an. Innig sangen die Männer vom Wunsch, einst in der Heimat zu sterben. Einen peppig-witzigen Kontrast bildete dazu der Silo-Balle-Blues. Dabei handle es sich nicht um ein französisches oder portugiesisches Lied, sondern schlicht um die großen gepressten Heuballen, klärte Friedbert Dorer auf, der auf Alemannisch und charmant durch das Programm führte. Gesangssolist Hans-Peter Senn und Pianist Siegfried Bürgelin rundeten das schöne Klangbild des Männerchors ab. Die Konzertbesucher hörten gerne zu und spendeten den Chören großen Applaus. Die beiden Chöre sind seit jeher eng miteinander verbunden. Eine Handvoll Sänger wirken sowohl im gemischten Chor Riedlingen als auch im Markgräfler Männerchor mit. Birte Niemann dirigierte beide Chöre, bis sie im September vergangenen Jahres die Leitung des gemischten Chors aus persönlichen Gründen an Simone Müller-Moore abgab. „Ich habe mich sofort angenommen gefühlt“, erzählte Simone Müller-Moore am Rande des Konzerts. Die gebürtige Deutsche lebte 20 Jahre lang in den USA und kam erst vor eineinhalb Jahren mit ihrem Mann und ihren drei Kindern nach Deutschland zurück. In den USA studierte sie Operngesang und Theater und trat mit einem Repertoire aus Klassik, Broadway und Musical auf. In den USA und jetzt auch in Deutschland leitet sie außerdem musikalische Lobpreisabende in christlichen Gemeinden. Simone Müller-Moore und ihr Mann sind der christlich-amerikanischen Organisation „Teach Beyond“ verbunden. Zum Abschluss bot der gemischte Chor nochmals einen bunten Liederstrauß dar. Beim Schlusslied, dem „Sierra Madre“, summten viele Zuhörer genussvoll mit. Der Vorsitzende Richard Schopferer ehrte Ursula Schweinlin, Helga Sütterlin und Emma Brehm, die seit 40 Jahren im Chor singen.