Kandern-Holzen (bn). Auch wenn das Leben und Zusammenleben in einem kleinen Dorf nicht immer die perfekte Idylle ist, hat ein solches Gemeinwesen doch seine Vorzüge. Ausschließlich diese Vorzüge am Beispiel von Holzen zu veranschaulichen, hat sich der Kanderner Dokumentarfilmer Dieter Heinzelmann vor zwei Jahren vorgenommen. Drei Stunden Filmmaterial hat er dabei produziert und zu einem einstündigen Zusammenschnitt komprimiert. Das daraus resultierende Video „Holzen – Unser Dorf hat Zukunft“ wurde am Freitagabend vor stattlichem Publikum im Rathaussaal vorgeführt – und begeistert aufgenommen. Denn das beschauliche Filmporträt des Storchendorfes geriet zu einer Art „Liebeserklärung“ an ein intaktes Gemeinwesen, in dem Individualismus und Gemeinschaftsgeist nicht nur reibungslos nebeneinander gedeihen, sondern auch harmonisch miteinander kooperieren. Individualisten wie der genialische Bildhauer und Objektkünstler Max Sauk oder die Malerin Sigi Staudner mit ihren farbsatten ungegenständlichen Acrylbildern fühlen sich der Dorfgemeinschaft ebenso verbunden und aktiv verpflichtet wie der agile Ortsvorsteher Willi Weiß und die Autorin des jüngst vorgestellten vegetarischen Markgräfler Kochbuchs, Elisabeth Zumkehr. Alle vier hat Ellen Heinzelmann, die Frau des Dokumentarfilmers, für dieses Filmporträt interviewt und von jedem zu hören bekommen, dass Holzen ein Wohnort zum Wohlfühlen ist. Einen gehörigen Anteil an diesem Wohlfühlklima steuert das dörfliche Vereinsleben bei, das hier an Beispielen von Gesangvereinsauftritten, dem „Sauschießen“ des Schützenvereins, den wöchentlichen Treffen der Boule-Freunde und den luftigen Events des Aero-Modell-Clubs veranschaulicht wird. Vorsitzender des letzteren ist Michael Hougen, der mit seinem Kamera-bestückten Multikopter (unlängst hieß der noch „Drohne“) ebenfalls wesentlich zum Gelingen des Videos beitrug. Seine zahlreichen attraktiven Luftaufnahmen aus der Vogelperspektive zeigen das Dorf aus allen Himmelsrichtungen, die Acker-, Wiesen- und Rebflur drum herum und natürlich die Störche in den drei Horsten hoch oben auf dem Kirchturm. Integrationsfixpunkte sind auch die beiden Traditionsgasthäuser „Pflug“ und „Hirschen“ und nicht zuletzt die kleinen und größeren Dorffeste auf dem schön angelegten und mit einem offenen Schutzbau bestückten Spielplatz in der Dorfmitte. Berücksichtigt im filmischen Ortsporträt ist ferner der alljährliche Kunsthandwerksmarkt mit seinem üppigen Angebot individuell hergestellter Produkte. Und ausführlich gewürdigt wird die christlich geleitete Schallwerkstatt mit ihren vielseitig orientierten musikalischen Lernprogrammen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Storchengehege. Das alles wird auf Alemannisch kommentiert und noch durch unzählige Schmuckbilder von der Blütenpracht des Frühlings, dem Blumenflor in den Hausgärten, den Herbstfrüchten von Feld und Bäumen, Weidetieren und aparten Einzelgebäuden garniert. Und sogar die nach Holzen emigrierte „Häx vo Binze“ kommt noch kurz zu Wort, ebenso die Kanderner Heimatdichterin Christa Heimann-Buß mit zwei lyrischen Betrachtungen. n Die inhaltsreiche DVD ist für zehn Euro beim Autor, in der Holzener Ortsverwaltung und im Kanderner Tourist-Info-Büro in der Hauptstraße 18 erhältlich.