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Kandern Engagement auch übers Lipple hinaus

Weiler Zeitung
Jürg Dörflinger engagiert sich seit nahezu 40 Jahren aktiv im benachbarten Kleinen Wiesental.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: Ines Bode Foto: Weiler Zeitung

Jürg Dörflinger setzt sich in Raich für das Brauchtum ein / Erhalt einer Feilenhauerei

Kandern (ib). Jürg Dörflinger ist ein umtriebiger Kandertäler, dessen Engagement auch über die Lipple-Passhöhe hinausreicht. Momentan hofft er darauf, dass viele Besucher am Sonntag, 13. September, von 11 bis 16 Uhr den Weg nach Raich im Kleinen Wiesental finden werden, wo ein Brauchtumsmarkt stattfinden wird.

Dort bemüht sich derzeit der Verein „Brauchtum im Kleinen Wiesental-Raich“ um die Wiederherstellung einer Feilenhauerei zu Museumszwecken. Sie wurde 1975 in Wieslet aufgegeben. Die Vorstandsmitglieder, zu denen auch Dörflinger gehört, wollen beim Brauchtumsmarkt die Werkstatt im Entstehen zeigen.

In heimischem Gefilde kennt man Dörflinger als engagierten Vorsitzenden des Imkervereins Kandertal – 30 Jahre werden es 2016 sein. Noch länger ist der rüstige Pensionär in Raich aktiv, eine Gemeinde, die zu seiner zweiten Heimat geworden sei, wie er sagt. Die Anfänge der engen Verbindung liegen über fünf Jahrzehnte zurück. Damals lernte er Johanna aus dem Ortsteil Hohenegg kennen, die seine Frau wurde. Beruflich bedingt zog es den Industriekaufmann zunächst in den Nordschwarzwald, bis er sich später in Wieslet und ab 1983 in Malsburg niederließ. Mittlerweile sind die Dörflingers nach Kandern umgezogen.

Im Männergesangverein Ried war Dörflinger Bariton und Vorstandsmitglied. Und als die Dorfgemeinschaft Mitte der 1970er Jahre den Bau der Lindenhalle in Angriff nahm, war auch er mit dabei.

1979 wurde das erste Brauchtumsfest veranstaltet, bei dem Dörflinger die Gäste von Stand zu Stand begleitete, um ihnen die historische Lebens- und Arbeitsweise nahezubringen – früher in der typischen Handwerkskluft mit „Rueßtüte“ auf dem Kopf, wie Dörflinger schmunzelt, heute im Melkerkittel – übrigens eigens vom Verein direkt aus Luzern bezogen.

Auch einen Webstuhl aus vergangenen Tagen, der aus dem Familienbesitz stammt, hat Dörflinger der Weidegemeinschaft vor zehn Jahren überlassen. Seitdem ziehe dieser beim Brauchtumsfest das Interesse auf sich, publikumswirksam bedient von einem echten, ehemaligen Zeller Weber, freut sich Dörflinger.

Auch für die jüngste Veranstaltungsidee, den Brauchtumsmarkt, rechnet Dörflinger mit vielen Besuchern. Zum alle zwei Jahre stattfindenden Brauchtumsfest ziehe es immerhin bis zu 3000 Anhänger aus der Region, aber auch von weiter her. Und was interessiert die Weitgereisten am meisten? Das Interesse gelte dem Dialekt, lacht Dörflinger, der selbstredend als Alemanne auftritt.

Angeboten werden beim Brauchtumsmarkt traditionelle Produkte zum Verzehr oder für den Alltag. Hinzu kommt ein Rahmenprogramm für Groß und Klein. Das mittlerweile beinahe ausgestorbene Handwerk des Feilenhauers präsentiert der letzten Feilenhauer Deutschlands.

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