Kandern Es fehlt nur noch das Zertifikat

Weiler Zeitung
Monika Albrecht mit den aktuellen Programmheften Archiv: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

GemeinderatVHS Kandern will sich in zweijähriger Prüfung anerkennen lassen / Knappe Entscheidung

Die Volkshochschule Kandern braucht ein Zertifikat. Dies ist ab 2022 Voraussetzung für eine Mitgliedschaft im Verband der Volkshochschulen in Baden-Württemberg. An diese Mitgliedschaft wiederum sind Fördergelder geknüpft. Eine Zertifizierung dauert zwei Jahre und kosten insgesamt 5000 Euro.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Monika Albrecht, Leiterin der Volkshochschule Kandern, warb am Montag im Gemeinderat dafür, die Zertifizierung in den Jahren 2017 und 2018 in Angriff nehmen zu können. Dann nämlich wäre der Gutachter frei, der gerade in Grenzach-Wyhlen tätig ist und den man sich auch für die VHS in Kandern wünscht.

Die VHS-Leiterin wies außerdem darauf hin, dass die Kanderner VHS im Jahr 2021 ihr hundertjähriges Bestehen feiern kann. Bis dahin wollte sie die ohnehin notwendige Zertifizierung abgeschlossen haben.

Die Fragen der Gemeinderäte beantwortete am Montag auch Henning Kurz, VHS-Regionalvorsitzender Hochrhein und VHS-Leiter in Grenzach-Wyhlen. „Unser Motto lautet ‘Bildung für alle’“, erklärte Monika Albrecht, die die Gelegenheit wahrnahm, um die VHS Kandern ausführlich vorzustellen (siehe Info-Kasten). Mit ihrer professionellen Leitung und den kooperativen Strukturen hat die Einrichtung bereits zwei wesentliche Voraussetzungen zur Anerkennung erfüllt.

Um nun auch noch das Zertifikat zu erhalten, soll im ersten Jahr eine Bestandsaufnahme mit einer Stärken-Schwächen-Analyse gemacht werden. Im zweiten Jahr sollen dann konkrete Verbesserungen angegangen werden. Eine Zertifizierung gilt dann für drei Jahre. Danach sollte die VHS noch einmal, in dann nur noch einem Jahr, überprüft werden.

„Da wird überall mal hineingeleuchtet“, erklärten die Experten. Das Ziel sei eine Verbesserung, auch der Organisationsabläufe. Henning Kurz sprach von einem „Schritt in Richtung Professionalisierung“ und einem „fortwährenden Lernprozess“ für die große Bildungsorganisation.

Der Gemeinderat, der derzeit vor der Aufgabe steht, einen schwierigen Haushaltsplan für zwei Jahre zu verabschieden, stimmte mit fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung nur knapp für das Vorhaben. Grundsätzlich sei es ein richtiger Schritt, Zuschüsse an eine gewisse Qualität zu knüpfen, fand Gemeinderätin Gabriele Weber.

Gemeinderat Max Sütterlin hinterfragte die Ausgabe im Hinblick auf die Jugendarbeit der Vereine. „Als Gemeinderat muss ich das ganze Ehrenamt in der Stadt sehen, wenn es um den Haushalt geht“, sagte er. „Wir müssen überall Geld sparen“, erklärte auch Gemeinderat Günter Lenke.

Gemeinderätin Kaja Wohlschlegel fand es beeindrucken, dass ein Drittel der Bevölkerung an VHS-Kursen teilnimmt, wie Monika Albrecht ausgeführt hatte. Sie erklärte, sich entsprechende Berichte häufiger zu wünschen.

„Eine VHS ist ein bedeutender Standortfaktor, der die Attraktivität einer Gemeinde steigert und bezahlbare berufliche Weiterbildung ermöglicht“, warb Monika Albrecht im Gemeinderat für die Volkshochschule. An der VHS könne man außerdem Kontakte knüpfen und sein kreatives Potenzial entwickeln. Eigene Räume hat die VHS Kandern nicht. Die Semimare werden in der Schule, im Bürgersaal oder im Luise-Klaiber-Haus abgehalten. 74 Dozenten haben im vergangenen Jahr an der VHS Kandern Kurse angeboten. Insgesamt gab es 2842 Teilnehmer. Am beliebtesten waren dabei die Gesundheitskurse.

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