Kandern Gesamterlös eine Schnapszahl

Weiler Zeitung
Revierförster Reiner Dickele (links) und Ortsvorsteher Fritz Höferlin wickelten die ungewöhnliche Holzversteigerung in Tannenkirch bester Laune und bei Winterwetter ab. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Holzabgabe: In Tannenkirch haben die Einwohner Vorkaufsrecht

Kandern-Tannenkirch (os). Jahrelang war die Tannenkircher Holzversteigerung der Auftakt für den Reigen der Holzauktionen im Kanderner Stadtwald und gleichzeitig die Auktion mit dem größten Brennholzangebot im Revier.

Im Vorjahr hat Revierförster Reiner Dickele in Absprache mit dem Ortschaftsrat erstmals Brennholz aus dem Tannenkircher Wald auf Vorbestellung verkauft. Trotzdem hielt man bei der Holzverteilung am geschätzten, kleinen Volksfest im Winterwald fest.

Das neue Vorgehen habe man gewählt, um vor allem den Bürgern aus dem Dorf eine Art „Vorkaufsrecht“ zu ermöglichen, denn in der Vergangenheit war oftmals auswärtige Bieterkonkurrenz stark vertreten. In diesem Jahr gingen 155 Festmeter des angebotenen Brennholzes an vorbestellende Käufer aus dem Dorf, rechnete Dickele am Ende der Auktion zusammen.

Ortsvorsteher Fritz Höferlin und Dickele hatten wie letztes Jahr alle „Vorbesteller“ zum Festplatz eingeladen – nicht nur, weil sie das Geld kassieren wollten, sondern eben auch wegen des Festcharakters. Für diesen Teil der Holzversteigerung zeichnete die Feuerwehr verantwortlich mit Grillwurst und Getränken, am Tag des Wintereinbruchs im Kandertal selbstverständlich auch mit Glühwein. Knapp 50 Tannenkircher folgten der Einladung, deutlich weniger als bei den „normalen“ Holzversteigerungen früherer Jahre, hat Fritz Höferlin festgestellt.

Dem Charakter einer Holzversteigerung trugen der Ortsvorsteher und der Revierförster aber Rechnung. Dickele hatte zusätzlich zum Vorverkaufsangebot weitere sechs Polter mit 30 Festmetern, überwiegend Buchenholz, vorbereiten lassen. Diese lagen an den Waldwegen unterhalb des Festplatzes, wo der Förster auch noch 15 Schlagräume mit rund 90 Festmetern drinnen im Angebot hatte. Für die 30 Festmeter erzielten die beiden Holzauktionatoren trotz aller werblichen Bemühungen kaum Aufschläge, bekamen aber immerhin alles los. Die Schlagräume wurden bis auf zwei ebenfalls verkauft, allerdings nur zum Anschlagspreis von 520 Euro.

Die Vorbesteller hatten für ihr Brennholz einen Aufpreis von vier Euro auf den Anschlagspreis zu berappen – vorbestelltes Buchenholz kostete also 59 Euro pro Festmeter, Eichenholz 50 Euro und andere Laubhölzer wie Esche und Ahorn 53 Euro. Der erzielte Durchschnittspreis pro Festmeter Polterholz lag bei 57,22 Euro.

„Der Gesamterlös aus der Brennholzvergabe aus dem Tannenkircher Wald betrug genau 11 111 Euro. Diese Schnapszahl passt bestens zur seltsamen Holzversteigerung hier“, meinte Reiner Dickele abschließend.

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