Kandern (sat). Vertreibt die Stadt Kandern ihre ansässigen Firmen aufgrund zu weniger Gewerbefläche" Diese Frage wurde in der Sitzung des Technischen Ausschusses am Donnerstag hitzig diskutiert. Anlass war ein Bauantrag der Firma Baubetrieb Munz zum Neubau einer Lagerhalle für Baumaterial im Lettenweg in Riedlingen. Der Ortschaftsrat Riedlingen hatte gegen den Antrag gestimmt, und auch Bürgermeister Christian Renkert und Hauptamtsleiter Reiner Pach tendierten dazu, den Antrag abzulehnen. Die Lagerhalle würde in einem Mischgebiet gebaut werden und diene dem Baugeschäft im Leimgrubenweg. Da jedoch ein Baugeschäft aufgrund der zu erwartenden Störungen und der nicht vorhandenen Zufahrtswege für Lkws nicht zulässig wäre, könne man auch den Bau einer Lagerhalle nicht genehmigen, erklärte Pach. „Wir müssen die Rechtslage beachten“, sagte Bürgermeister Renkert. „Wir können so etwas nicht ablehnen, wenn wir keine Alternativflächen anbieten“, entgegnete Günter Lenke (SPD). Martin Greiner (FWV) pflichtete ihm bei: „So kriegen wir noch jeden Betrieb aus unserer Gemarkung.“ Bauantrag im Maiim Gemeinderat Mehrheitlich sprachen sich die Räte gegen den Beschlussvorschlag, den Bauantrag abzulehnen, aus. Dieser werde im Mai im Gemeinderat behandelt, wie Bürgermeister Renkert bekannt gab. Am Schluss der Sitzung meldete sich noch Antragssteller Alfred Munz zu Wort. Er fühle sich „total verloren“ und sei enttäuscht, dass von der Gemeinde keinerlei Unterstützung komme. Als gebürtiger Holzener wolle er auch beruflich in Kandern bleiben und seinen Betrieb irgendwann an seine beiden Söhne übergeben – Kandern würde also noch Jahrzehntelang profitieren. Er habe viel in die Stadt Kandern investiert, doch bekomme nichts zurück. „Die Gewerbetreibenden bleiben auf der Strecke“, betonte Munz.