Kandern Glasfaseranschlüsse zu jedem Haus

Weiler Zeitung
Verläuft alles nach den Vorstellungen von Ortsvorsteher Max Sütterlin, Frank Hornberger (Pepcom) , Paul Kempf (Zweckverband) und Bürgermeister Christian Renkert (v. l.), dann kann in Wollbach bald mit Highspeed gesurft werden. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Informationsabend: Zweckverband Breitbandversorgung will schnelles Internet nach Wollbach bringen

Das von Maugenhard her verlängerte Leerrohrnetz der Gemeinde Efringen-Kirchen macht es möglich: In Wollbach, Egerten und Nebenau könnte es schon bald Glasfaser-Anschlüsse zu jedem Haus geben. Damit der Traum vom schnellen Internet wahr werden kann, sind nun die Wollbacher gefragt. 240 Hausanschlüsse sollten es dort schon werden.

Von Alexandra Günzschel

Kandern-Wollbach. Rund 300 Interessierte waren zu dem Informationsabend am Montag in die Kandertalhalle gekommen. Sie erfuhren von Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach, allerhand technische Details. Sein Fazit: Um auf Dauer Ruhe zu haben, bleibt nur die Verlegung von Glasfaser in jedes Haus. Denn der Bedarf an immer größeren Datenmengen steigt stetig weiter.

Die Datenmengen werden größer

Für 25 Millionen Euro baut der Zweckverband im Landkreis ein so genanntes Backbonenetz auf, eine Art „Hauptverkehrsader“ für Glasfaser, um diese Kabel überhaupt erst in die Nähe der Dörfer zu bringen. Im Kandertal wird das Backbonenetz entlang der Kandertalbahntrasse verlaufen. Nach Beendigung der „Chanderli“-Saison soll mit der Verlegung begonnen werden. Auch Egisholz und Hammerstein werden später über diese Trasse erschlossen.

Da der Kernort von Wollbach bereits von Maugenhard her erschlossen wurde, kann es hier schon früher losgehen. Der Zweckverband strebt eine flächendeckende Erschließung des Ortes mit Egerten und Nebenau an und berücksichtigt dabei auch schon geplante Neubaugebiete. Damit dieser Aufwand auch irgendwann refinanziert werden kann, hat der Zweckverband eine Untergrenze festgelegt: 60 Prozent der Hausanschlüsse sollten schon zustande kommen.

Für Wollbach, Egerten und Nebenau wären das 240 Anschlüsse, die die Eigentümer im Regelfall 600 Euro netto kosten werden. Sollten 15 Meter Länge für den Hausanschluss nicht ausreichen, wird für jeden weitere Laufmeter eine Pauschale von 40 Euro erhoben, 80 Euro bei versiegelten Flächen. Jede weitere Wohneinheit eines Hauses kostet außerdem 100 Euro netto. Dafür werden entsprechend mehr Fasereinheiten verlegt. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, sich geeignete offene Gräben oder Leerrohre anrechnen zu lassen, so dass der Endpreis deutlich günstiger wird.

Darüber hinaus wurden Unternehmer gesucht, um den gewerblichen Bedarf in Wollbach nachzuweisen. Kempf bat alle Landwirte, im Fremdenverkehr Tätigen oder auch Personen mit einem Heimarbeitsplatz, einen speziellen Gewerbeausweis auszufüllen. Am liebsten wären ihm Standorte über den ganzen Ort verteilt. Denn es besteht die Möglichkeit einer Förderung der entsprechenden Trassen dorthin. „Und alle Häuser, an denen wir dabei vorbeikommen, können wir mitanschließen“, erklärte Kempf.

Die Bereitschaft zur Kooperation war da. Bürgermeister Christian Renkert konnte noch am selben Abend zwölf ausgefüllte Gewerbeausweise entgegennehmen.

Wenn nun alles gut läuft, könnten die Arbeiten bereits Ende des Jahres beginnen.

Betreiben wird das Netz des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach die Firma „pepcom“ mit Sitz in Unterföhring. Sie hatte sich bei einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt. Dennoch bleibt der Zugang für Drittanbieter gewährleistet.

In der Kandertalhalle gab Frank Hornberger, Geschäftsführer der „pepcom“, am Montag ein paar Informationen vorab. „Wir kommen noch mal hierher und werden Bürgersprechstunden abhalten“, sicherte er zu. Zu diesen Sprechstunden sollten wechselwillige Neukunden dann ihre Altverträge mitbringen. Hornberger riet dringend davon ab, diese selber zu kündigen. Auch riet er den Wollbachern, vorerst keine Vertragsänderungen vorzunehmen, da sich die Laufzeiten sonst schnell um zwei Jahre verlängern könnten.

„Es werden Lockangebote kommen“, war er sich sicher. Hier müsse letztlich jeder selbst entscheiden.

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