Kandern Großer Gemeinschaftsgeist

Weiler Zeitung
Über rege Beteiligung von jungen und älteren Wollbachern freute sich Ortsvorsteher Max Sütterlin (Mitte) bei der Bürgeraktion an der Friedhofsmauer. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

BürgeraktionWollbacher Bürger verrichten Arbeiten an Friedhofsmauer

Wer schaffige Wollbacher sehen wollte, der brauchte am Samstagvormittag nur hinauf zum Friedhof gehen. Dorthin nämlich hatte der Ortschaftsrat die Mitbürger zum freiwilligen Arbeitseinsatz geladen. Die Friedhofsmauer sollte vom Putz befreit, gereinigt und für eine anstehende Sanierung vorbereitet werden.

Von Ralph Lacher

Kandern-Wollbach. Und die Resonanz auf die Einladung war richtig gut, freute sich der Ortsvorsteher Max Sütterlin über insgesamt 20 Mitstreiter, die bei herrlichem Herbstwetter auf den Friedhof kamen. „Dass mit einer urlaubsbedingten Ausnahme alle zehn Mitglieder des Ortschaftsrats und dazu noch elf weitere Wollbacher gekommen sind zeigt deutlich, dass man im größten Kanderner Stadtteil Bürger- und Gemeinschaftsgeist groß schreibt“, sagte Max Sütterlin, bevor er als „Bauleiter“ fungierte.

Die „Bauarbeiter“ waren überwiegend gut ausgerüstet gekommen, mit Handschuhen und Werkzeug, Hammer, Stemmeisen und Meißel. Der Ortschaftsrat hatte einen kleinen Bagger und einen Radlader organisiert und sorgte mit einem Kompressor dafür, dass die mitgebrachten „Hiltis“, Bohrhämmer, elektrische Energie hatten.

Gruppenweise rückte man dann der Friedhofsmauer zu Leibe. Der Putz musste ab, weil er marode geworden ist aufgrund eindringender Feuchtigkeit, erzählte der Ortsvorsteher in einer Arbeitspause. Eindringen konnte die Feuchtigkeit, weil die aufliegenden Sandsteinplatten nicht mehr dicht an dicht, sondern witterungsbedingt mit Spalten liegen. Die Feuchtigkeit hatte dann den Putz von innen angegriffen und zerstört. Nun, wo der Putz ab ist, kann die Feuchtigkeit ablaufen. Und wenn im Frühjahr 2016 die weiteren Arbeiten vorgenommen werden, dann ist die Mauer ausgetrocknet.

Wie Max Sütterlin weiter erzählte, sind 12 000 Euro für die Sanierung der Wollbacher Friedhofsmauer im Kanderner Haushalt eingestellt. Aufgrund anderer Einsatznotwendigkeiten habe der Werkhof diese Arbeiten jedoch noch nicht in Angriff nehmen können. Um zu verhindern, dass die Haushaltsmittel verfallen, habe man die möglichen „Eigenleistungen“ nun mittels Bürgeraktion in Angriff genommen.

Auf 116 Laufmetern Friedhofsmauer, der Hälfte der gesamten Ummauerung, und beidseitig verschwand während der rund fünf Stunden Wollbacher Bürgeraktion der marode Putz – dieser wurde natürlich auch entsorgt. „Ein Anfang ist gemacht. Nun kann der Werkhof nächstes Jahr den Rest der Sanierung vornehmen“, sagte der Ortsvorsteher.

Sütterlin vergaß nicht zu erwähnen, dass Bürgeraktionen in Wollbach Tradition haben. Der Sitzungssaal im Rathaus sei saniert worden, ebenso wurden Verschönerungen an der Rathausfassade vorgenommen, am Kinderspielplatz die Grünanlage gepflegt und in der Kandertalhalle die sanitären Anlagen erneuert, sagte Max Sütterlin und dankte den Mitstreitern herzlich.

Die Bürgeraktion bei schweißtreibenden Temperaturen über der 20-Grad-Marke machte natürlich auch hungrig und durstig. Hierfür hatten die beiden weiblichen Ortschaftsrats-Mitglieder und die Sekretärin des Ortsvorstehers ein Mittagessen zubereitet, das gemeinsam verspeist wurde.

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