Kandern „Hand in Hand geht alles besser“

Weiler Zeitung

Begegnungsprojekt: Kindergartenkinder und Senioren aus der Tagespflege treffen sich regelmäßig

„Begegnungen zwischen Alt und Jung sind etwas Wertvolles“: Zu diesem Ergebnis kommt Ulrike Christofzek vom Städtischen Kindergarten Kandern, die seit mehr als drei Jahren das Gemeinschaftsprojekt „Hand in Hand“ mit der Tagespflegestätte „Oase“ im Luise-Klaiber-Haus betreut.

Kandern. Die Kooperation begann mit einem Anruf des Pflegheims beim Kindergarten im November 2012: „Könntet ihr nicht mal wieder vorbeikommen und Laternenlieder singen“, so die Anfrage. Die Kindergartenkinder kamen und sangen auf allen Etagen – auch in der Tagespflegeeinrichtung „Oase“. „Unvergesslich“ in Erinnerung geblieben sei ihr, wie die Senioren plötzlich wacher wurden, wie das Lachen der Kinder zu ihrer Freude beitrug, sagt Ulrike Christofzek. So entstand die Idee zum Hand-in-Hand-Projekt, das im Februar 2013 mit einer ersten festen Gruppe aus dem Kindergarten an den Start ging.

Einmal im Monat treffen sich seither rund zehn Kinder ab drei Jahren, die meisten sind etwas älter, mit Senioren aus dem Luise-Klaiber-Heim. Dort wird die Erzieherin bei der Durchführung der Begegnungen von Ursel Brombacher und anderen Helfern unterstützt. Mal wird gesungen, mal gebacken, mal gekocht. Auch Ballspiele standen schon auf dem Programm.

Im gerade zu Ende gegangenen Kindergartenjahr lautete das Motto „Tanz“. Zur Abschlussfeier am Mittwoch wurde unter anderem ein kleiner Sitztanz aufgeführt, den die Kinder mit der Seniorengruppe einstudiert hatten.

„Der Umgang zwischen Alt und Jung ist nicht selbstverständlich“, sagt Ulrike Christofzek. Oft sei die Oma für die Kindergartenkinder noch eine recht junge agile Frau. Andere hätten keine Großeltern mehr. Und so erleben die am Projekt beteiligten Kinder, dass es Senioren gibt, die nicht mehr alles können und entwickeln Verständnis dafür. „Die Kinder helfen den alten Leuten bei Stürzen oder heben für sie auch schon mal Sachen wieder auf“, erklärt die Kindergärtnerin. Geradezu spielerisch würden dabei soziale Kompetenzen erworben.

Und natürlich kommen Alt und Jung auch miteinander ins Gespräch. Die Unterschiede einer Kindheit damals und heute sind ein beliebtes Thema, über das man sich immer wieder gerne austauscht. „Unser Motto lautet Hand in Hand geht alles besser“, sagt Ulrike Christofzek.

Bei dem kleinen Festprogramm zum Abschluss des Kindergartenjahrs galt es auch, von drei Kindern aus der Gruppe Abschied zu nehmen, da sie ab Herbst in die Schule gehen werden.

Das Projekt ist dadurch aber nicht gefährdet. Oft würden jüngere Geschwisterkinder sogar initiativ nachfragen, wenn sie wissen, dass bald ein Platz in der Gruppe frei wird, berichtet Ulrike Christofzek.

Die Gäste der Tagespflege wohnen weiterhin in ihrer vertrauten Umgebung und werden tagsüber von qualifizierten Mitarbeitern betreut. Dabei sollen praktische Fähigkeiten aktiviert und soziale Kontakte gefördert werden. Die Tagespflege „Oase“ hat werktags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Auch ein Fahrdienst wird angeboten.

 Nähere Informationen unter Tel. 07626 / 91550.

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