Kandern Keine Leiharbeiter mehr

Weiler Zeitung
Das Luise-Klaiber-Haus soll möglichst bald wieder schwarze Zahlen schreiben. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Luise-Klaiber-Haus schreibt im zweiten Jahr in Folge rote Zahlen: hohe Personalkosten

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Nicht gerade mit Begeisterung wurde vom Stiftungsrat des Spital- und Pfründefonds Kandern der Geschäftsbericht 2014 für das Alten- und Pflegeheim Luise-Klaiber-Haus aufgenommen. Heimleiter Harald Franken musste im zweiten Jahr in Folge ein negatives Ergebnis vertreten. Der Verlust in Höhe von 157 112 Euro wird dem Eigenkapital in Höhe von 4,6 Millionen Euro entnommen.

Das negative Ergebnis kam – wie schon im Vorjahr – im Wesentlichen durch die hohen Personalausgaben zustande. Krankheitsbedingte Ausfälle beim Stammpersonal in der Pflege hatten dazu geführt, dass die unliebsame Situation mit der Leiharbeit erst im September beendet werden konnte. Darüber hinaus waren Mindereinnahmen zu verzeichnen, da im Luise-Klaiber-Haus ungewöhnlich viele Bewohner mit niedrigen Pflegestufen vertreten sind.

Bei den Sachkosten liege die Einrichtung, wie Franken ausführte, 14 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Deutlich gesenkt werden konnten darüber hinaus die Energiekosten.

Die Auslastungsquote im stationären Bereich lag im vergangenen Jahr mit beinahe 99 Prozent unverändert hoch. Leicht zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr ist die Auslastung in der Tagespflege, von 78 auf 76 Prozent. Franken sprach von starken Schwankungen im Bereich der Tagespflege und zeigte sich entsprechend zufrieden.

„Eine schwarze Null muss doch für 2015 wieder drin sein. Früher hatten wir immer Überschuss“, forderte Rudolph Mayer. Und Gabriele Weber wunderte sich über den hohen Anteil an Personen mit niedrigen Pflegestufen im Haus. Sie vermutete richtig, dass es sich dabei um viele Demenzfälle mit geringem Pflegebedarf handeln müsse und stellte deshalb die Frage, ob die vielen Pflegefachkräfte da überhaupt das richtige Personal seien.

Weber fragte auch nach einem Zwischenstand für das laufende Jahr. Dazu hatte Franken Erfreuliches zu berichten. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt deutet sich der lang ersehnte Überschuss an.

Die Personalsituation, so war zu erfahren, sei derzeit angespannt. Jedoch können im Herbst drei Auszubildende übernommen werden.

Kaja Wohlschlegel sorgte sich um zukünftige Fachkräfte – zum einen wegen der Abwanderung in die Schweiz, aber auch wegen der neuen Ausbildung im Gesundheits- und Pflegebereich, bei der die Lehrlinge verschiedene Einrichtungen und Arbeitsbereiche kennenlernen sollen. „Werden sie sich dann noch für die Altenpflege entscheiden?“, wollte sie wissen.

Eine „schwierige Frage“, wie Harald Franken fand. Problematisch für sein Haus fand er aber auch schon die Ausbildungsphase, da die Auszubildenden nur noch kurze Zeit in einer Einrichtung verbringen werden. Zudem befürchtete er, dass junge Lehrlinge ohne Auto erst gar nicht nach Kandern kommen werden, da die ÖPNV-Anbindung zu schlecht sei.

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