Von Jutta Schütz
Kandern Kirche als Begegnungsraum
Weiler Zeitung 20.01.2016 - 22:33 Uhr
Visitation: Viel versprechende Themenreihe sowie Konzertreihe angekündigt
Nicht nur Gottesdienste, sondern Konzerte, Vorträge und eine Protestveranstaltung gegen die erste Pegida-Kundgebung auf dem Blumenplatz: Die Kirche als Begegnungsraum – sie wird in Kandern angenommen.
Kandern. Wieder einmal zu sehen war dies beim Neujahrsempfang. Zahlreiche Kirchenmitglieder, darunter auch Dekanin Bärbel Schäfer und der Vorsitzende der Bezirkssynode, Martin Strittmatter, beide Mitglieder der Visitationskommission, die derzeit in der Pfarrei unterwegs ist, waren gekommen.
Pfarrer Matthias Weber machte nach dem Gottesdienst neugierig auf 2016: Das Informationsblatt zur Geschichte der Kirche ist nun auch auf Englisch zu haben – der nagelneue Flyer liegt bereits aus. Hier ging ein besonderer Dank an die Übersetzer Helga und Richard Farnsworth. Eine spezielle Themenreihe zur Reformationsdekade ist für 2016 ebenfalls eingeplant. „Kirche weltweit“ lautet der Titel. Referenten berichten dabei über die evangelische Kirche in fernen Ländern.
Und auch die Konzert-Fans kommen 2026 nicht zu kurz. „Dass wir so viele hochkarätige Interpreten einladen konnten und die Reihe, die immer noch freien Eintritt bietet, fortführen können, ist der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden zu verdanken, die uns weitere drei Jahre unterstützt“, gab Weber an die Zuhörer weiter. Neun Konzerte sind geplant, als Besonderheiten präsentieren etwa „Delices Musicaux“ im März französische Musik der Jahrhundertwende. Bachs Goldbergvariationen in einer Streicherfassung sind für April angekündigt. „Dafür wirbt im Flyer ein goldener VW-Käfer als Hingucker“, schmunzelte Weber.
Das 25-jährige Bühnenjubiläum von Steffi Lais steht im September an und danach „kommt im November etwas ganz Besonderes, Experimentelles, nämlich der Stummfilm „Der müde Tod“ aus dem Jahr 1921 von Regisseur Fritz Lang“, kündigte Weber an. An der Orgel, an der passend zum Geschehen auf der Leinwand die Filmmusik improvisiert wird, sitzt auch ein Lang, nämlich der virtuose Organist Johannes Lang.
Ein ökumenisches Gemeindefest ist am 10. Juli bei der katholischen Kirche geplant, das bei den älteren Bürgern beliebte „Kaffestündli“ wird auch 2016 an vier Donnerstagnachmittagen fortgeführt, zum ersten Mal am 29. Januar in den Räumen des DRK in Kandern. Und für die Kleinsten gibt es weiterhin den „Gottesdienst für Kurze“.
Marion Argast als Kirchenälteste ging auf den Abschied vom Luthersaal ein, der verkauft wurde. Für die Gläubigen sei dies ein Einschnitt und zunächst einmal sei Improvisation gefragt, bis ein neues Gemeindehaus gebaut ist.
Argast blickte auch auf das Jahr 2015 zurück: Die „Pfadis“ und Konfirmanden unternahmen Freizeiten und Ausflüge, es gab ein Mitarbeiterfest sowie einen Ausflug zum Isenheimer Altar mit Johannes Beyerle. Gegen die Fremdenfeindlichkeit der Pegida-Aktivisten stemmte sich im Dezember ein großer Teil der Kanderner Bevölkerung in der Stadtkirche, „deren Turm nun übrigens nachts angeleuchtet wird“, so Argast.
Neben dem herzlichen „Dankeschön“, das Pfarrer Matthias Weber an alle Helfer in der Gemeinde und die Kirchenältesten aussprach, ging ein besonderes Lob an seine Sekretärin Monika Waslowski, die seit zehn Jahren am Schreibtisch im Pfarrhaus sitzt. Namentlich genannt wurden zudem Veronika Wohlschlegel, Gisela und Hansjörg Knoll und Ursula Hug, die unter anderem die Kirche reinigen. Hans Schweinlins Handwerkskunst waren die Bistrotische in der Kirche beim Neujahrsempfang zu verdanken.
Weitere Informationen: www.ekikandern.de
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