Demonstration | Kundgebung ruft 350 Gegner auf den Plan / Vorläufige Festnahmen
Kandern (ag/wz). Vom regnerischen Wetter ließ sich gestern in Kandern offenbar niemand davon abhalten, für seine Überzeugungen auf die Straße zu gehen. Rund 70 Anhänger der Pegida Dreiländereck standen gestern auf dem Blumenplatz 350 Gegnern gegenüber, die erneut lautstark gegen die zweite Kundgebung dieser Art im Städtli protestierten.
Entlang der Hauptstraße hatte sich zwischen der Stadtbücherei und dem Café Gempp außerdem eine Menschenkette gebildet, die den Pegida-Anhängern demonstrativ den Rücken zukehrte. Die Menschenkette war etwa 150 Meter lang. Dieser eher stille Protest hatte sich nach einer halben Stunde wieder aufgelöst. Viele Teilnehmer nutzten das Angebot, sich bei dem regnerischen Wetter bei einer Tasse Kaffee in der Stadtkirche ein wenig aufzuwärmen. Dort waren auch Gespräche möglich, an die bei lautstarkem Getöse rund um den Blumenplatz nicht zu denken war.
„Weitgehend ohne besondere Zwischenfälle ist auch die zweite angemeldete Kundgebung der Pegida Dreiländereck in Kandern verlaufen“, gab gestern Abend die Polizei in ihrer Presseerklärung bekannt. Allerdings kam es dieses Mal zu vorläufigen Festnahmen.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit gleichen Veranstaltungen in Weil am Rhein und zuletzt am 20. Dezember in Kandern habe die Polizei erneut Kräfte aufgeboten, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten und ein Aufeinandertreffen von Pegida-Sympathisanten und Gegendemonstranten zu verhindern, erklärt die Polizei. Wegen der Menschenkette wurde die Hauptstraße zwischen der Bahnhofstraße und der Sitzenkircher Straße von der Polizei gesperrt und der Verkehr innerörtlich umgeleitet.
Die Pegida-Kundgebung war kurz nach 16.30 Uhr beendet. Die Polizei sicherte den Abzug aller Teilnehmer. „Aufkommende Rangeleien wurden durch konsequentes Einschreiten sofort unterbunden“, erklärt die Polizei weiter. Hierbei habe eine Person Widerstand geleistet und sei festgenommen worden. „Dabei wurde eine Polizeibeamtin leicht verletzt.“ Insgesamt kam es zu fünf vorläufigen Festnahmen wegen Widerstands, Verstoßes gegen das Vermummungsverbot, Mitführen von Pyrotechnik sowie sexueller Beleidigung, teilt Polizeisprecher Dietmar Ernst mit. FOTOGALERIE Weitere Fotos unter www.dieoberbadische.de
