Irmgard Wikmann wird heute 90 / Seit fünf Jahren im Pflegeheim
Kandern (bb). Die Ziehharmonika war zeitlebens ihre Leidenschaft, ihrem Leitspruch „Mit Musik geht alles besser“ entsprechend. Heute wird Irmgard Wikmann, geborene Günther, im Luise-Klaiber-Haus 90 Jahre alt.
In Riehen geboren und in Weil am Rhein mit drei Geschwistern aufgewachsen, wechselte die Tochter eines Stellwerkmeisters nach der Ausbildung zur Fotolaborantin in die Dienste der Bahn. Neben dem Fahrkartenverkauf zählte auch die Nachrichtenübermittlung zu ihren Aufgaben, nachdem sie das Morsen erlernt hatte.
Aus der 1950 mit Heinz Wikmann geschlossenen Ehe ging eine Tochter hervor. Die Freizeit widmete die Jubilarin der Musik. Engagiert betrieb sie nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau des Harmonika-Orchesters in Weil am Rhein, bildete Jugendliche aus und war einige Zeit Orchesterleiterin.
1970 zog das Paar nach Kornwestheim, wo beide neue Arbeitsplätze fanden. Der Gatte verstarb 1987, gemeinsam mit ihm hatte Irmgard Wikmann viele Auslandsreisen unternommen. Im Ruhestand war eine Freundin oft ihre Reisebegleiterin.
Im 80. Lebensjahr zog es die Jubilarin zurück in die Heimat. Im Erlenhof in Weil am Rhein konnte sich die Seniorin noch sechs Jahre lang selbst versorgen, bevor sie 2010 ins Pflegeheim nach Kandern ging.
Auch im Heim griff sie so oft wie möglich zur Ziehharmonika. Lange Zeit ließ sich eine große Mitsing- und Zuhörerschar aus Mitbewohnern gerne von ihr musikalisch unterhalten. Der Applaus war ihr stets gewiss. Das Instrument musste Irmgard Wikmann nun wegen beginnender Altersdemenz in die Ecke stellen.
Am heutigen Jubeltag werden die Angehörigen, zu denen die Familie der Tochter mit zwei Enkeln und auch einem Urenkel zählt, zu einer kleinen Feier mit ihrer Oma im Luise-Klaiber-Haus zusammenkommen.
