Kandern-Tannenkirch (ib). Viel Talent und ebensolcher Ehrgeiz ließ sich beim Gemeinschaftsauftritt des Nachwuchses von Stadtmusik Kandern und Musikverein Tannenkirch entdecken – das Jugendvorspiel in der Halle Tannenkirch war gut besucht. Als weiterer Aspekt für die Qualität der Auftritte gilt neben der Probenarbeit die Intensität der eigenen Übungsstunden. Mehrfach zeigte sich solch ein Fleiß, etwa bei Fabienne Moser, die das „Konzert für Flöte“ von Carl Stamitz interpretierte. Anspruch und Abwechslung prägten ihren Vortrag. Gleichermaßen fortgeschritten war das temporeiche Spiel des Schlagzeugers Eric Lang, der seinem Instrument ordentlich die Sporen gab und lautstarken Applaus einheimste. Bühnensicherheit zeigte zudem Leonie Gütlin, eine Fünftklässlerin, deren Trompetendarbietung aus Bizets „Carmen“ gut gefiel, gestützt von Dirigent Achim Lais. Den Mut, als Erste vors Publikum zu treten, zeigten Lina Dietz und Jakob Honold, zwei Klarinettenschüler, die noch am Anfang stehen. Ihnen folgten die Flötenmädchen Hanna Scherr und Melissa Imm, begleitet von Lara Senger. „Musik erfüllt das Leben“ hieß einer ihrer konzentriert gespielten Titel. Für Klarinetten und Saxophon hatten sich Helen Langendorf, Leonie Beck und Luna Djokaj entschieden, das Trio überbrachte ein sauberes „Hejo, spann den Wagen an“. Mit der Klarinette umzugehen verstand weiter Sarah Krebs, die wie viele Mitstreiter über zwei Jahre hörbar erfolgreich den Unterricht absolvierte. Mittlerweile bestritten die Größeren das Programm, etwa Flötistin Marie Trick, eine Fünfzehnjährige, die sich an die wechselnde Dynamik der „Schwedischen Idylle“ heranwagte. Hohes Niveau verdeutlichte Maries nächster Auftritt mit Fabienne Moser und Olivia Henning, ein Trio, das eine Flötensonate darbot. Ruben Honold war als nächster an der Reihe, dem wie Nachfolger Daniel Sänger die volle Aufmerksamkeit der Zuhörer galt. Letzterer glänzte mit einem lebhaften Trompetenstück. Selbstbewusstsein strahlte Robert Graf aus, mit seiner Klarinette ebenfalls im höheren Bereich angekommen. Um gute Leistung bemüht war Schlagzeuger Manuel Holderried, seinen Noten Lebendigkeit verleihend. Mit Hannes Hakenjos betrat der erste Hornist die Bühne, zu genießen galt es einen Timbrewechsel. „Das klingt so herrlich“, der Titel des nuancenreichen Stücks von Flötistin Alina Richter, begleitet von Christine Braun. Wohlklingenden Facettenreichtum lieferte Julian Endters ab, der mit seiner Posaune beeindruckte. Erneut traten Olivia Henning und Fabienne Moser auf, die zweistimmig einen gefühlvollen „Reigen seliger Geister“ vortrugen. Für respektablen Hörgenuss sorgte Trompeter Tom Krebs, er verstand, mit charmanter Melodie zu unterhalten. Den musikalischen Abschluss übernahm das gemeinschaftliche Jugendorchester unter dem Dirigat Alexander Schlegels. Voller Freude nahm das Publikum die konzertante, schwungvolle Vorstellung auf, die thematisch nach Amerika und Afrika führte. Immer im Wechsel finde das Jugendvorspiel in beiderlei Orten statt, so Manfred Kleiser, Chef der Kanderner Zöglinge. Seiner Tannenkircher Kollegin Nicole Scherr oblag die Moderation der Veranstaltung. Sie regte das Publikum zum Sonderapplaus an, der den Schülern der Bläserklassen galt, die nahezu vollständig und freiwillig dabei waren.